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Mennonitische Kirche verklagt mit jüdischen und christlichen Religionsgemeinschaften die US-Regierung

Eisenberg/Deutschland | 28.02.2025 | APD | Religion + Staat

Die Mennonitische Kirche (Mennonite Church) in den USA hat sich gemeinsam mit mehr als zwei Dutzend christlichen und jüdischen Religionsgemeinschaften einer Klage gegen das US-Heimatschutzministerium (DHS) angeschlossen, wie mennonews.de berichtet.

Die Klage richtet sich gegen die Aufhebung der sogenannten „Sensitive Locations“-Richtlinie, die bisher verhindert hatte, dass die US-Behörde für Einwanderung und Zollkontrolle (ICE) Razzien, Verhaftungen und andere Durchsetzungsmassnahmen in Gotteshäusern durchführt.

Der Fall Mennonite Church USA et al. v. United States Department of Homeland Security et al. wurde vor einem Bundesgericht in Washington, DC, eingereicht. Die Kläger argumentieren, dass die neue Regelung die Religionsfreiheit nach dem Ersten Verfassungszusatz sowie dem Religious Freedom Restoration Act verletzt.

„Die Kläger vertreten Millionen von Gläubigen aus verschiedenen christlichen und jüdischen Traditionen“, erklärte Kelsi Corkran, leitende Anwältin der Kläger und Direktorin des Supreme Court-Programms am Institute for Constitutional Advocacy and Protection (ICAP) der Georgetown University. „Ihre religiösen Lehren verpflichten sie dazu, Flüchtlinge, Asylsuchende und Migranten unabhängig von deren rechtlichem Status zu unterstützen. Die Aufhebung der bisherigen Schutzregelung durch das DHS stellt einen klaren Verstoss gegen das Recht auf freie Religionsausübung dar. Wir sind bereit, unsere Argumente vor Gericht darzulegen.“

Die Kläger machen geltend, dass die neuen Massnahmen die religiöse Praxis und ihre Pflicht, Migranten zu unterstützen, erheblich beeinträchtigen. Durch den Wegfall des bisherigen Schutzes könnten religiöse Versammlungen durch Einwanderungsbehörden gestört und gefährdet werden.

Rev. Iris de León-Hartshorn, stellvertretende Exekutivdirektorin für Operations der Mennonite Church USA, betonte: „Die extremen Massnahmen unserer Regierung fordern uns heraus, unsere Nachbarn zu lieben – ein Gebot, das für uns schwerer wiegt als unsere traditionelle Haltung der Gewaltlosigkeit. Heute stehen wir gemeinsam als Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu, geprägt von seinem Leben und seinen Lehren, in der Tradition der Täuferbewegung, die sich schon in der Reformationszeit gegen staatliche Eingriffe in die Religionsfreiheit gestellt hat.“

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