Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Professor Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel), ist von einem nicht nachlassenden Engagement für die lutherisch/katholische Ökumene überzeugt. In seinem letzten Bericht vor der VELKD-Generalsynode in Düsseldorf skizzierte Weber die ökumenischen Perspektiven im Hinblick auf das Jubiläum „500 Jahre Reformation“. Es müsse deutlich werden, dass die evangelische Kirche 2017 „das befreiende Evangelium, das uns durch die Reformation neu erschlossen wurde“, feiere, nicht aber eine „Kirchenspaltung“. Ein erster Schritt zum ökumenischen Reformationsgedenken sei mit dem Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ der Internationalen lutherisch/römisch-katholischen Kommission erfolgt. Darin werde erstmals eine gemeinsame Sicht auf die Geschichte der Reformation entwickelt, wie sie sich aus den theologischen Lehrgesprächen der zurückliegenden 50 Jahre ergebe.
Der Catholica-Beauftragte stellte zudem heraus, dass der Fortgang der ökumenischen Bemühungen massgeblich vom innerkatholischen Verständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils abhänge. Daran entscheide sich, wie die römisch-katholische Kirche in den nächsten Jahrzehnten offene Fragen und den „oft festgestellten Reformstau“ angehen könne. In der Amtsführung von Papst Franziskus seien in ökumenischer Hinsicht „noch keine eindeutigen Akzente erkennbar“, dessen Auftreten fasziniere aber durch seine Hinwendung zu den Menschen, seine persönliche Glaubwürdigkeit und seinen einfachen Lebensstil. Weber erhoffe sich daher, dass die katholische Kirche künftig noch stärker am Dialog interessiert sei.
Friedrich Weber wurde 2005 durch die Kirchenleitung der VELKD zum Catholica-Beauftragten berufen und darin zweimal bestätigt. Im April 2014 geht das Amt an seinen Nachfolger, den schaumburg-lippischen Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Bückeburg). Aufgabe des Catholica-Beauftragten ist es, die Beziehungen zur römisch-katholischen Kirche zu beobachten und zu fördern.