Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) und die muslimische Hilfsorganisation Islamic Relief (IR) können auf eine jahrelange, erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken. Das teilten Christian Molke, Geschäftsführer von ADRA Deutschland, und Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland, im Rahmen einer Dialog-Veranstaltung in Stuttgart mit.
Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Gemeinsam besser helfen. Christlich-islamische Kooperation bei der Hilfe in Notsituationen“ und wurde von der Gesellschaft für Christlich-Islamische Begegnung und Zusammenarbeit Stuttgart (CIBZ) organisiert. Auch der Lutherische Weltbund und Islamic Relief hätten im Sommer dieses Jahres auf internationaler Ebene eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Zudem gebe es zwischen der Caritas und den islamischen Verbänden ähnliche Bestrebungen, informierte der christliche Vorsitzende der CIBZ, Pfarrer i.R. Frieder Kobler.
ADRA sei in 130 Ländern registriert und gehöre zu den zehn grössten privaten Hilfsorganisationen weltweit, betonte Molke. Weil die Länderbüros nicht hierarchisch organisiert seien, sondern relativ eigenständig und partnerschaftlich arbeiteten, könne ADRA auch mit anderen Hilfswerken offen und partnerschaftlich kooperieren. Abdelalem liess wissen, dass IR ebenfalls zu den grössten islamischen Hilfsorganisationen zähle. Es bestehe zwar keine religiöse Struktur im Hintergrund, dennoch sei der Islam der grösste Motivator für die Mitarbeiter, anderen zu helfen.
Treffen könne man sich auf einer gemeinsamen Wertebasis: dem „humanitären Imperativ“, der in den Menschenrechten verankert sei, so Molke. Deshalb fühle man sich mit allen Menschen verbunden. Die Volkszugehörigkeit, das Geschlecht oder der sonstige Hintergrund spiele dabei keine Rolle. Als Bespiele für erfolgte Zusammenarbeit von ADRA und IR nannten die beiden Geschäftsführer die Arbeit in Somalia und die Bemühungen um Eindämmung der Ebola-Epidemie. In Somalia sei ADRA mit kooperierenden Partnern dabei, ein flächendeckendes Grundschulsystem einzurichten, teilte Molke mit. Für weitere Informationen verwiesen beide Geschäftsführer auf die jeweilige Homepage der Hilfsorganisationen: www.adra.de beziehungsweise www.islamicrelief.de.