Mitarbeiter und Freiwillige von ADRA Russland verteilen Hilfsgüter © Foto: EAD

ADRA hilft ukrainischen Flüchtlingen in Russland

Moskau/Russland | 30.12.2014 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA helfe nicht nur in der Ukraine, berichtete Andrew McChesney, Moskau-Korrespondent der amerikanischen Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR). ADRA Russland arbeite eng mit den lokalen Behörden in der Region Rostow und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Russland zusammen, um den ukrainischen Flüchtlingen, die nach den Unruhen nach Russland geflohen seien, mit Unterkunft, Nahrungsmitteln, Medizin und Hygieneartikeln zu helfen.

Nach Angaben der UNO und Russlands sind seit Ausbruch der Kämpfe im April 2014 rund 810.000 Menschen aus der Ostukraine über die Grenze in den Verwaltungsbezirk Rostow, in Südrussland, geflohen. Zeltlager für Flüchtlinge seien von der russischen Regierung eröffnet worden und die örtliche Bevölkerung habe zudem Flüchtlinge bei sich zu Hause aufgenommen, so McChesney.

„Der militärische Konflikt hat die Leute oft gezwungen, nur mit dem zu fliehen, was sie auf sich trugen. Sie hatten nichts und waren total abhängig", sagte Dmitriy Plugatariov, Koordinator von ADRA Russland für die Region Rostow. „Viele Adventisten haben ihre Heime den Flüchtlingen geöffnet und ADRA Russland platziert immer noch Flüchtlinge in verschiedenen Städten der Region Rostow bei Privaten“, erläuterte Dmitriy Plugatariov. Siebenten-Tags-Adventisten in ganz Russland hätten bei Sammlungen zehntausende von Euros zur Unterstützung der Flüchtlinge gespendet.

Bei den Flüchtlingsprojekten arbeite ADRA mit den lokalen Behörden, anderen Hilfsorganisationen sowie den lokalen adventistischen Kirchgemeinden zusammen. Laut der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass lebten heute über 38.000 Flüchtlinge, darunter 11.500 Kinder in der Region von Rostow in Notunterkünften.

Donezk
In der Grenzstadt Donezk, mit 50.000 Bewohnern, - nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt in der Ostukraine -, seien rund 20 Personen während Monaten im Kirchengebäude der Adventisten untergebracht und von Kirchenmitgliedern mit warmem Essen versorgt worden, berichtete der ADRA-Koordinator. Es sei im Gebäude auch eine Dusche eingerichtet worden. Die 1.000 Flüchtlinge im nahegelegenen Zeltlager seien von den Kirchenmitgliedern mit Wasser, Esswaren, Medizin und Hygieneartikeln versorgt worden.

Gukowo
In der Grenzstadt Gukowo, mit 2.000 Einwohnern, habe ADRA Russland mit den Behörden sowie der adventistischen Kirche zusammengearbeitet und anfänglich 100 Lebensmittelpakete an Flüchtlinge verteilt. Später seien 300 Personen dauerhaft mit Esswaren versorgt worden, die in einer temporären Unterkunft lebten, so Dmitriy Plugatariov. Darüber hinaus hätten adventistische Kirchenmitglieder Nahrungsmittelkörbe zusammengestellt und diese wöchentlich an Flüchtlinge abgegeben, die in Privathaushalten lebten. So würden pro Monat dauerhaft 400 Familien unterstützt, sagte der ADRA-Koordinator.

Schachty
In Schachty, mit 200.000 Einwohnern, seien anfänglich 2.000 Flüchtlinge untergebracht gewesen, welche von den Behörden, anderen Hilfsorganisationen und den Adventisten der Stadt mit Nahrungsmitteln sowie Medizin versorgt worden seien, so Plugatariov. Mit steigenden Flüchtlingszahlen habe sich die Kirche verpflichtet 350 Familien dauerhaft mit Nahrungsmittelkörben zu versorgen.

Mitarbeiter von ADRA Russland übergibt Schulsachen © Foto: EAD

Flüchtlingslager Dmitriadovskiy und Primorka
Im Flüchtlingslager Dmitriadovskiy, an der Küste des asowschen Meers, lebten 600 Personen, die meisten davon seien Kinder. ADRA Russland habe gemeinsam mit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten dorthin zuerst Lebensmittel, Babynahrung, Handtücher, eine Waschmaschine, einen Kühlschrank und andere Geräte geliefert. Später seien auch Medizin sowie Hygieneartikel und neuerdings auch an 145 Familien Schulmaterial übergeben worden.

In der Primorka-Siedlung lebten 500 Personen in Privathäusern und 200 in Zelten. Im Zeltlager habe die Kirche gemeinsam mit ADRA Toiletten installiert.

„Wir danken den Dutzenden Mitarbeitern und Freiwilligen von ADRA, die bereit sind tausenden Flüchtlingen in Russland als auch in der Ukraine, Hilfe, Medizin, Nahrung und Kleidung zu bringen", sagte Pastor Guillermo Biaggi, Kirchenleiter der Siebenten-Tags-Adventisten in den GUS-Staaten, wozu auch Russland und die Ukraine gehören.

(4288 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.