Der Schweizerische Bauernverband will Migranten in der Landwirtschaft beschäftigen © Foto: Matthias Müller / churchphoto.de

Flüchtlinge sollen rasch arbeiten dürfen

Zürich/Schweiz | 27.05.2015 | APD | Schweiz

Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA.RES begrüsst die Initiative des Schweizerischen Bauernverbandes, zur Integration von provisorisch aufgenommenen Migranten, indem sie in der Landwirtschaft beschäftigt werden dürfen.

Der Schweizerische Bauernverband will in Zukunft vermehrt Flüchtlinge in der Landwirtschaft beschäftigen. Dafür hat der Verband zusammen mit dem Bundesamt für Migration ein dreijähriges Pilotprojekt geschaffen. Der Vorstand der Schweizerischen Evangelischen Allianz in der Deutsch- und Westschweiz (SEA.RES) begrüsst diesen Entscheid. Er empfiehlt anderen Arbeitgeberverbänden diesem Beispiel zu folgen.

Administrative Hürden abbauen
90 Prozent der provisorisch aufgenommenen Personen mit einer Aufenthaltsgenehmigung F bleiben dauerhaft in der Schweiz, heisst es in der Medienmitteilung der Allianz. Um arbeiten zu können, bräuchten die Migranten eine Genehmigung vom kantonalen Arbeitsamt, die vom zukünftigen Arbeitgeber beantragt werden müsse. Diese administrative Hürde und der provisorische Charakter der Aufnahme schränkten den Zugang zum Arbeitsmarkt stark ein. Die Migranten seien deshalb mehrere Jahre von der Sozialhilfe abhängig. Nach Ansicht der Schweizerischen Evangelischen Allianz sollten diese Hürden zum Arbeitsmarkt beseitigt werden. Sie fordert auch, dass die Integrationsmassnahmen durch berufliche Ausbildung und Sprachkurse gesamtschweizerisch ausgebaut werden. Das ermögliche es den Flüchtlingen von der Sozialhilfe unabhängig zu werden, ihre physische und psychische Gesundheit zu verbessern sowie ihre Würde und ihr Selbstvertrauen zu stärken.

Nutzen für alle
Nach Ansicht der Allianz würden solche Integrationsmassnahmen der öffentlichen Hand finanzielle Vorteile bringen und sie in der Sozialhilfe als auch in der Krankenversicherung entlasten. Die SEA.RES ist auch überzeugt, dass diese Massnahmen keinen Anziehungseffekt auf Wirtschaftsflüchtlinge haben. Ein grosser Teil der Flüchtlinge habe eine gute berufliche Ausbildung, was auch den Unternehmen in der Schweiz zugutekäme.

Humanitäre Tradition pflegen
Die Schweizerische Evangelische Allianz erinnert daran, dass die meisten Flüchtlinge nicht aus wirtschaftlichen Gründen in die Schweiz kämen. Sie suchten vielmehr Schutz für ihr Leben, den sie in ihren Herkunftsländern, wie Syrien, wegen der dort herrschenden Kriege, nicht mehr hätten.

Die Schweizerische Evangelische Allianz sei dankbar für die Fortschritte in der Migrationspolitik, die unter der Führung von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga erreicht worden seien. Allerdings müssten noch weitere Schritte folgen. Die SEA.RES hoffe, dass der Bundesrat den Migranten mit provisorischer Aufenthaltsgenehmigung den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtere. Andererseits solle auch die humanitäre Hilfe zugunsten der Flüchtlinge in den Camps im Libanon, Jordanien und in der Türkei erhöht werden.

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