31. Mai: Welttag ohne Tabak der Weltgesundheitsorganisation (WHO) © Foto: Frederik Fiedler / churchphoto.de

Tabakprävention: Werbeverbote, Preiserhöhungen, mehr rauchfreie Räume - 31. Mai: Welttag ohne Tabak der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Lausanne/Schweiz | 27.05.2015 | APD | Gesundheit & Ethik

Am 31. Mai ist Welttag ohne Tabak der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sucht Schweiz hat das Themenheft „Tabak“ aus der Reihe "Im Fokus" überarbeitet. Darin greift die Präventionsorganisation die generellen Ziele des Welttags auf und detailliert die Schäden des Rauchens. Der Rückgang des Rauchens in der Schweiz verlangsamt sich laut Medienmitteilung von Sucht Schweiz, weshalb die Tabakprävention neue Impulse brauche.

Neue Publikation vereint aktuelles Wissen zum Rauchen
Zum Welttag ohne Tabak am 31. Mai lanciert Sucht Schweiz die aktualisierte Publikation zum Thema „Tabak“ aus der Reihe "Im Fokus". Demnach ist der Raucheranteil in der Bevölkerung über 15 Jahren bis 2013 auf 25 Prozent gesunken, wobei sich der Rückgang in den letzten Jahren deutlich verlangsamt hat. Bei den 25- bis 34-Jährigen ist der Raucheranteil mit 34 Prozent am höchsten. Nach wie vor rauchen mehr Männer als Frauen - insgesamt sind es 1,7 Millionen Menschen in der Schweiz – und noch mehr rauchen passiv mit. Der Schutz vor dem Passivrauchen erweise sich weiterhin als äusserst wichtig.

Umfassende Prävention reduziert frühzeitige Todesfälle
Marketing und leichte Erhältlichkeit von Tabakprodukten stimulierten den Konsum nachweislich, so die Publikation. Für die Risiken zu sensibilisieren sei wichtig, mache aber alleine noch keine wirksame Prävention aus. Laut Sucht Schweiz sind allgemeine Tabakwerbeverbote, Preiserhöhungen, Ausdehnung der rauchfreien Räume sowie ein breit angelegtes Angebot zur Rauchentwöhnung von der WHO-Tabakkonvention (FCTC) anerkannte und empfohlene Massnahmen. Das generelle Werbe- und Sponsoringverbot stehe für Sucht Schweiz und weitere Gesundheitsorganisationen bei der Debatte zum neuen Tabakproduktegesetz im Zentrum. Die Gesetzesvorlage sei für die Tabakprävention richtungsweisend.

Rauchen schädigt vielfach
Die über 7000 Substanzen einer Zigarette lösen sich buchstäblich in Rauch auf, heisst es im Themenheft „Tabak“. Mindestens 70 von ihnen sind krebserregend. Es seien auch Zuckerarten enthalten, die das Suchtpotenzial verstärkten. Bezüglich der Risiken spricht der Tabak-Fokus Klartext: 41 Prozent der auf Tabakkonsum zurückgehenden Todesfälle werden durch Krebs verursacht, 41 Prozent durch eine Herz-Kreislauf-Krankheit und 18 Prozent durch eine Atemwegserkrankung. Tabakrauch schädigt die Lungen und verursacht Atemwegs- und Lungenentzündungen, Bronchitis und die chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD). Diese Krankheit gilt in den Industrieländern als fünftwichtigste Todesursache, wobei 80 bis 90 Prozent der COPD-Fälle dem Tabakkonsum zuzuschreiben sind. Wer raucht, lebt durchschnittlich zehn Jahre weniger lang als Nichtrauchende.

WHO: Jede zehnte Zigarette weltweit stammt aus illegalem Handel
Der Welttag ohne Tabak, den die Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr am 31. Mai lanciert, fokussiert im 2015 auf den illegalen Handel mit Tabakprodukten. Die WHO geht davon aus, dass eine von zehn Zigaretten, die weltweit geraucht wird, illegal gehandelt wurde. Durch den Schwarzmarkt entgehen den Staaten riesige Summen an Steuergeldern. Allein in der EU wird der Verlust auf mehr als 10 Milliarden Euro beziffert.

Die WHO schätzt, dass das Rauchen jährlich nahezu 6 Millionen Menschenleben fordert. Mehr als 80 Prozent dieser vermeidbaren Todesfälle betreffen Länder mit tiefen oder mittleren Einkommen. In der Schweiz ist der Tabakkonsum für mehr als 25 Todesfälle pro Tag verantwortlich, mehr als 9.000 im Jahr. Tabakkonsum verursacht 15 Prozent aller Todesfälle.

Aktuelle Infobroschüre „Tabak“ in Deutsch, Französisch und Italienisch zum Download: http://tinyurl.com/oxe4j4t

Stiftung Sucht Schweiz
Die Stiftung Sucht Schweiz ist laut Selbstdarstellung ein nationales Kompetenzzentrum im Suchtbereich, die Forschung betreibt, Präventionsprojekte konzipiert und sich in der Gesundheitspolitik engagiert. Das Ziel der Stiftung bestehe darin, Probleme zu verhüten oder zu vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen oder durch Glücksspiel und Internetnutzung entstehen.

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