Stephan Sigg, Jugendabteilungsleiter der Adventisten in West und Südeuropa und Verantwortlicher des Camporees © Foto: EUD

Schweiz: Internationales Camporee mit 2.500 christlichen Pfadfindern

Bern/Schweiz | 23.07.2015 | APD | Schweiz

Vom 3. bis 9. August werden rund 2.500 christliche Pfadfinder und Pfadfinderinnen aus 20 Ländern am Camporee der Adventjugend im schweizerischen Estavayer-le-lac, Kanton Freiburg, teilnehmen. Sie werden auf einem Privatgelände am östlichen Ufer des Neuenburgersees campieren, gemeinsam spielen, Sport treiben, kreative Workshops besuchen, sich Gedanken über Gott und die Welt machen sowie Freundschaften pflegen und neue beginnen.

Die Jugendabteilung der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division EUD), mit Sitz in Bern, organisiert den alle vier Jahre stattfindenden Event mit rund 120 Freiwilligen. Das 12. Internationale Camporee der EUD wolle den 2.500 Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren Begegnungen über die Landes- und Sprachengrenzen ermöglichen und den interkulturellen Austausch fördern durch Sport, Spiele, kreative Workshops, Pfadfindertechnik, Entdeckung in der Natur, Feiern und meditative Inputs. Dabei wolle man aufgrund der Erlebnisse des biblischen Propheten Jona gemeinsam darüber nachdenken, wie das Leben gelingen könne.

„Internationale Lager, mit allem, was damit verbunden ist an Reisen, neuen Eindrücken und zwischenmenschlichen Kontakten, sind ein hervorragendes Mittel, um Jugendliche in ihrer Selbständigkeit und Entwicklung zu fördern sowie ihren Horizont zu erweitern“, sagte Stephan Sigg, (Bern), EUD-Jugendabteilungsleiter und Verantwortlicher des Camporees.

Für die Morgen- und Abendveranstaltungen werde ein Zirkuszelt aufgestellt, das 2.500 Personen Platz biete, so die Organisatoren. Da jede Landesdelegation selbst koche, müssten auch entsprechende Kochmöglichkeiten erstellt werden. Hinzu kämen sanitäre Installationen wie Waschgelegenheiten, Duschen und WC’s.

Die lokalen politischen Behörden, Elektrizitäts- und Wasserwerk, Polizei, Feuerwehr, Apotheken und Spitäler seien in die Planung des Camporees einbezogen worden, das auf dem Gelände des Bauernhofes la Corbière stattfindet, so die Veranstalter.

Das letzte internationale Camporee der Pfadfinderbewegung der Adventjugend in West- und Südeuropa wurde 2011 in Rom organisiert.

Der Besuchstag für die Öffentlichkeit ist für Mittwoch, 5. August 2015, von 10 bis 12 Uhr geplant. Informationen dazu werden auf der Website des Camporees aufgeschaltet: www.aycamporee.org

Adventjugend in West- und Südeuropa
Das Gebiet der adventistischen Kirchenleitung in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division EUD) umfasst 13 Länder: Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien. Nach Angaben der EUD-Jugendabteilung gibt es in ihrem Gebiet 1.346 lokale Pfadfindergruppen mit mehr als 19.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren.

Zu den 1.120 Jugendgruppen, vorwiegend für 17 bis 25 Jährige, gehörten knapp 23.000 Jugendliche. Im Teensalter sei es möglich, dass wegen unterschiedlicher Altersgrenzen einige Jugendliche beiden Gruppen angehörten.

Adventjugend in der Schweiz
Die Arbeit der Adventjugend in der Schweiz umfasst nebst der Kinderarbeit auch die Pfadfinderbewegung. In der Deutschschweiz heisst diese „Adventwacht“ (ADWA), an der Mädchen und Jungen gemeinsam teilnehmen. In der Suisse Romande und im Tessin heissen die Abteilungen: „Tisons” (7 bis 11 Jahre), „Explorateurs” (12 bis 15 Jahre) und „Compagnons” (ab 16 Jahren).

Mit der Kinder- und Jugendarbeit will die Freikirche die Kindsentwicklung auf allen Ebenen fördern: körperlich, seelisch, mental, spirituell und sozial. Damit soll die Entfaltung von Kindern und Jugendlichen in eigenständigen und freiwilligen Tätigkeiten gefördert werden, ganz wie dies im Kindes- und Jugendschutzförderungsgesetz (KJFG) steht.

In den 52 Schweizer Adventgemeinden gibt es 33 ADWA-Ortsgruppen (6 bis ca. 16 Jahre) sowie 24 Jugendgruppen mit Jugendlichen im Alter von 17 bis 25 Jahren. In diesen Gemeinden leben rund 690 Jugendliche im Alter von 17 bis 25 Jahren. Davon sind weniger als die Hälfe durch die Glaubenstaufe Mitglied der Freikirche geworden. Adventisten praktizieren die Kindertaufe nicht. Sie überlassen es den Jugendlichen selbst, ob und wann sie sich durch die Glaubenstaufe der Kirche anschliessen wollen.

Die Adventjugend in der Deutschschweiz organisiert überregionale geistliche, sportliche und kulturelle Tages- und Wochenendveranstaltungen, Lager sowie Reisen und bildet die ADWA-Leiter und –Leiterinnen in zehntägigen Jugend+Sport Ausbildungslagern zu J+S-Leitern aus.

Adventisten in der Schweiz und weltweit
Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wurde 1863 in den USA gegründet und in der Schweiz 1867. Weltweit gehören ihr 18,5 Millionen erwachsen getaufte Mitglieder an. In der Schweiz leben rund 4.500 Adventisten. Aus sprachlichen Gründen haben sich die 32 Kirchgemeinden im deutschsprachigen Landesteil in die „Deutschschweizerische Vereinigung“ (Zürich) und die 20 Ortsgemeinden in der Welschschweiz und des Tessin in die „Fédération des Eglises Adventistes du Septième Jour de la Suisse romande et du Tessin“ (Renens) zusammengeschlossen. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung (Schweizer Union) mit Sitz in Zürich.

Die Adventisten in der Schweiz führen die „Privatschule A bis Z“ in Zürich, zwei Jugendhäuser, drei Alters- und Pflegeheime, den Advent-Verlag, das "Internationale Bibelstudieninstitut" (IBSI) und das Religionspädagogische Institut (RPI). In Gland/VD befindet sich die Klinik „La Lignière“, spezialisiert auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen.

Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die „Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe“ ADRA Schweiz, ein Partnerhilfswerk der Glückskette, der „Adventistische Pressedienst“ APD Schweiz, sowie die Schweizerische Liga Leben (LLG) und Gesundheit.

Ökumenische Kontakte der Adventisten in der Schweiz
Die Adventisten sind seit 1994 Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH) sowie in diversen kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen.

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