In Belgrad/Serbien gestrandete Flüchtlinge aus dem Nahen Osten © Foto: ADRA Slowenien

Britische Luftschläge in Syrien: Adventisten rufen zum Frieden auf

Watford/England | 04.12.2015 | APD | International

Am 2. Dezember hat die britische Regierung beschlossen mit Luftschlägen in den Syrienkonflikt einzugreifen. Unmittelbar darauf hat die Kirchenleitung der Adventisten in England, Irland, Schottland und Wales (British Union Conference BUC) einen Aufruf lanciert, die Gewaltspirale zu beenden und den Dialog zu suchen, da Gewalt nur das erzeuge, was sie beseitigen wolle. Dunkelheit könne die Dunkelheit nicht vertreiben, das schaffe nur das Licht.

„Die zunehmende Gewalt und die Zahl der durch Gräueltaten Vertriebenen in Irak, Syrien und anderen vom Krieg zerrissenen Teilen der Welt, erfüllen unsere Herzen mit Trauer. Wir solidarisieren uns mit jenen, die Angehörige, ihre Existenzgrundlage und Häuser verloren haben. Wir beten für all jene, die leiden“, heisst es in der Einleitung des Appells zum Dialog und Frieden der adventistischen Kirchenleitung in Grossbritannien.

Nach dem Beschluss des britischen Parlaments mit Luftangriffen in den Syrienkonflikt einzugreifen, anerkenne die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, dass die Bekämpfung des Terrorismus sowie Fragen in dessen Zusammenhang komplex und sehr vielfältig seien. Dennoch seien die Adventisten dem Frieden verpflichtet.

„Als Kirche drücken wir unsere tiefe Besorgnis aus über die anhaltende Gewalt in Syrien, die Verluste an Menschenleben sowie Elend und Leid über unschuldige Männer, Frauen und Kinder bringt und die Vertreibung von einigen Millionen Bewohnern in Syrien verursacht hat“, schreibt Pastor Ian Sweeney, Präsident der Adventisten in Grossbritannien und Irland im Aufruf.

Die Adventisten appellierten an alle am Syrienkonflikt beteiligten Parteien die militärischen Aktivitäten einzustellen und sich friedlichen Konfliktlösungsmethoden zuzuwenden. „Es ist unsere Überzeugung, dass Dialog und Verhandlungen zwar schwierig, aber Gewalt und Krieg vorzuziehen sind“, heisst es im Appell.

Dunkelheit kann keine Dunkelheit vertreiben, nur Licht kann es
Es widerspreche ihrem christlich-biblischen Verständnis, Gewalt mit Gewalt zurückzuzahlen und es bringe auch nicht die gewünschten Ergebnisse, so die britische Kirchenleitung der Adventisten. Vielmehr hielten sie es mit Martin Luther King Jr., der gesagt habe: „Die äusserste Schwäche der Gewalt ist, dass sie eine Spirale nach unten darstellt und genau das erzeugt, was sie zu zerstören sucht. Anstatt das Übel zu vermindern, vervielfältigt sie es. Du magst durch Gewalt einen Lügner ermorden, aber du kannst nicht die Lüge töten, noch weniger dadurch der Wahrheit Geltung verschaffen. Durch Gewalt mordest du den Hassenden, aber nicht den Hass. In der Tat, Gewalt vermehrt nur Hass. Gewalt mit Gewalt zu erwidern vervielfältigt die Gewalt und fügt einer sternenlosen Nacht noch tiefere Finsternis zu. Dunkelheit kann keine Dunkelheit vertreiben, nur Licht kann das tun. Hass kann nicht Hass vertreiben, nur Liebe kann das ...“

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