Die Schweizerische Liga Leben und Gesundheit LLG unterstützt die Forderung von Präventionsfachleuten nach einem strikten Verbot von Tabakwerbung und Sponsoring, sagte Dr. med. Ruedi Brodbeck, LLG-Sekretär. Die Allianz für ein starkes Tabakproduktegesetz, bestehend aus fünf Präventionsorganisationen, hat am 20. Mai vor dem Hintergrund der anstehenden parlamentarischen Debatte ein griffiges Tabakproduktegesetz gefordert und ihre Argumente präsentiert.
„Es ist zu hoffen, dass das Schweizer Parlament das neue Tabakproduktegesetz zum Schutz der Menschen und deren Gesundheit verfasst und nicht zum Schutz der Interessen der Tabakproduktehersteller“, so Dr. med. Ruedi Brodbeck.
Der Ständerat diskutiere Anfang Juni als Erstrat das neue Tabakproduktegesetz (TabPG), heisst es in der Medienmitteilung der Allianz. Sie legte an der Medienkonferenz ihre Argumente für eine Vorlage dar, die Kinder und Jugendliche wirksam vor den gesundheitlichen Gefahren des Rauchens schützen soll. Dabei präsentierte sie auch eine neue Studie, welche die Auswirkungen eines umfassenden Verbots von Tabakwerbung in fünf europäischen Ländern untersuchte.
Das Fazit:
• Ein Werbeverbot geht mit einem Konsumrückgang einher, vor allem bei Kindern und Jugendlichen
• Ein Werbeverbot an Verkaufsstellen belastet die Kioske nicht
• Medien-Verlage, Festivals und Sportevents bestehen trotz Werbeverbot weiter.
• Ein wirksames Tabakproduktegesetz ist umfassend
Bruno Meili, Präsident Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz AT und ehemaliger Präsident der Eidgenössischen Kommission für Tabakprävention, kritisierte an der Medienkonferenz die Versuche der Tabakindustrie, die öffentliche Meinung, Behörden und Parlamentsmitglieder im Sinne ihrer Interessen zu manipulieren. In der Schweiz seien mehrere Fälle bekannt, wie Forschung und Kultur massiv beeinflusst wurden. Mit Spenden und Sponsoringbeiträgen werde immer wieder versucht, auf wissenschaftliche, soziale oder kulturelle Organisationen Einfluss zu nehmen.
Die Allianz für ein starkes Tabakproduktegesetz appelliert an die eidgenössischen Räte, eine griffige gesetzliche Grundlage zu schaffen, die Kinder und Jugendliche vor den tödlichen Gefahren des Rauchens schützt. Dies nicht zuletzt als Voraussetzung zur Ratifizierung der WHO-Tabakkonvention, die eine wirksame Einschränkung von Tabakwerbung und –sponsoring verlangt. 161 Länder haben die Konvention inzwischen ratifiziert – die Schweiz gehört zu jenen sieben Ländern, die das noch nicht getan haben.
Mitglieder der Allianz für ein starkes Tabakproduktegesetz
Die Allianz besteht aus folgenden Organisationen: Krebsliga Schweiz; Sucht Schweiz; Lungenliga Schweiz; Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz; Schweizerische Herzstiftung.
Schweizerische Liga Leben und Gesundheit
Die "Schweizerische Liga Leben und Gesundheit" (Deutschschweizer Zweig), Verein zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung (LLG) hat ihren Sitz in Zürich und erstreckt ihre Tätigkeit auf das Gebiet der deutschsprachigen Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein. Der Verein ist parteipolitisch unabhängig und - obgleich von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Jahre 1955 gegründet - konfessionell neutral.
Mehr Informationen: www.tabakwerbung-nein.ch