Ihor Kuryliak verteidigte erfolgreich seine Dissertation an der Universität Zürich zum Thema Daniel. © Foto: Ihor Kuryliak

Ukrainischer Theologe verteidigt Dissertation zur Daniel-Auslegung in Zürich

Zürich | 17.12.2025 | APD | Schweiz

An der Universität Zürich hat der ukrainische adventistische Theologe Ihor Kuryliak erfolgreich seine Dissertation zur Interpretation des biblischen Buches Daniel verteidigt. Die Arbeit wurde am 14. November im Fakultätsrat der Theologischen Fakultät einstimmig angenommen.

Kuryliak ist Dozent am Ukrainischen Humanitären Institut und schloss mit der Annahme seiner Dissertation sein Doktoratsstudium in Theologie an der Universität Zürich ab. In seinem Studium spezialisierte er sich auf die Erforschung des alten Testaments. Am 14. November wurde seine Dissertation offiziell im theologischen Fakultätsrat diskutiert und einstimmig angenommen. Die wissenschaftliche Arbeit trägt den Titel: „Die Zeitdimensionen des Buches Daniel: Die Rezeptionsgeschichte im frühen Christentum und ihre Bedeutung für die moderne Interpretation“. In seiner Arbeit konzentrierte sicher Kuryliak darauf, wie die frühe Kirche die Prophezeiungen Daniels im Laufe der Jahrhunderte augelegt hat.

Vier Auslegungsansätze im Vergleich
Der Autor untersucht vier zentrale hermeneutische Zugänge: den präteristischen, idealistischen, historizistischen und futuristischen Ansatz. Diese werden einander systematisch gegenübergestellt.
Im ersten Teil der Dissertation analysiert Kuryliak die interpretatorischen Herausforderungen der Hauptvisionen in Daniel 2, 7, 8, 9 und 11.

Rezeption im frühen Christentum
Im zweiten Teil der Arbeit wertet der Forscher Auslegungen bedeutender frühchristlicher Theologen des 2. bis 7. Jahrhunderts aus, darunter Hippolyt, Ephraem der Syrer, Hieronymus und Theodoret von Kyrrhos.
Der dritte Teil vergleicht die Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen Ansätze und deren Einfluss auf das heutige Verständnis des Buches Daniel.

Mehrschichtige Zeitperspektiven
Die Dissertation kommt zum Schluss, dass frühchristliche Ausleger unterschiedliche Zeithorizonte – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – miteinander verbanden. Trotz unterschiedlicher Akzentsetzungen habe keiner den prophetischen Charakter des Buches Daniel bestritten. Die Arbeit betont, dass insbesondere eine Kombination verschiedener Ansätze innerhalb der historizistischen Tradition zu einem vertieften Verständnis beiträgt.

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