Am 11. Dezember wurden in Kairo/Ägypten in der Kirche Sankt Peter und Paul bei einem Anschlag mindestens 25 Menschen getötet und 49 verletzt. Bischof Dr. Harald Rein, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK.CH), spricht „unseren Koptisch-orthodoxen Glaubensgeschwistern in grosser Betroffenheit die tiefe Anteilnahme der Christen in der Schweiz aus.“ Bischof Rein verurteile diesen Anschlag aufs Schärfste. Es war der verheerendste Anschlag in Ägypten seit dem Attentat auf eine Kirche in Alexandria am Jahreswechsel 2010 / 2011 bei dem 23 Menschen getötet und 97 verletzt wurden.
Bischof Rein bittet die Christinnen und Christen in der Schweiz um Fürbitte für ihre Glaubensgeschwister in Ägypten. Die AGCK.CH werde der koptischen Gemeinde noch direkt ihre Anteilnahmen aussprechen.
Bischof Rein ist besonders betroffen, da er erst vor zwei Wochen in Beirut mit dem Ökumenischen Rat für den Mittleren Osten zusammentraf, um sich über die schwierige Situation der Christen im Nahen Osten und über Hilfsmöglichkeiten zu informieren. Die Antwort von Tarek Adbel Sater, Direktor des Regionalen Ökumenischen Rats des Mittleren Ostens (The Middle East Council of Churches) war klar: Helfen könne man „durch konkrete Hilfe vor Ort und internationalen politischen Druck des Westens, damit die Christen bleiben können und nicht flüchten müssen. Leider haben das viele in Europa bis heute nicht begriffen“.
Der Anschlag in Kairo verschärfe die Situation in Ägypten zusätzlich. Die Kirche Sankt Peter und Paul gehört zur Sankt Markus Kathedrale, dem Sitz des koptisch-orthodoxen Papst-Patriarch Tawadros II.. Er ist das Oberhaupt der koptischen Kirche. Die Zahlenangaben zum Bevölkerungsanteil der koptischen Christen in Ägypten schwanken stark zwischen 6 und 10 Prozent der 82 Millionen zählenden Bevölkerung.
Weltkirchenrat fordert besseren Schutz für religiöse Minderheiten
„Menschen, die sich zum Gottesdienst versammeln, sollten sich an einem Ort der Würde, des Schutzes und des Respekts an Gott wenden können“, forderte Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Weltkirchenrates in Genf. Der Anschlag habe erneut die Verwundbarkeit der christlichen Gemeinden im Nahen Osten bewusst gemacht, so Tveit. Die Gemeinschaft des Weltkirchenrats schliesse alle in ihr Gebet ein, die an diesem Wochenende Angehörige verloren hätten und spreche ihnen ihr Beileid aus. „Wir betrauern den Verlust von unschuldigen Menschen, von Familienmitgliedern und Freunden", sagte Olav Fykse Tveit.