Sambia: ADRA erwartet die Flüchtlinge an der kongolesischen Grenze - 200\'000 Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik

Kongo werden in den nächsten Tagen im Norden von Sambia erwartet. Das Hilfswerk der Siebenten-Tags-Adventisten (ADRA) bereitet sich darauf vor, im Flüchtlingslager in Nchelenge Tausende von ankommenden Menschen zu empfangen, unter ihnen viele unbegleitete Kinder.

Die Verantwortlichen von ADRA in Sambia treffen sich in diesen Tagen mit der Regierung des Landes, mit dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge und mit anderen Hilfswerken, um die letzten Vorbereitungen zu besprechen. Seit Anfang März seien 27\'000 Kongo-Flüchtlinge im nördlichen Teil von Sambia angekommen, sagte Ron Ringrose, Leiter der ADRA in Sambia. \"Gegenwärtig kommen täglich 150 Flüchtlinge nach Sambia und in nächster Zeit dürften gegen 200\'000 Kongolesen in Sambia Schutz suchen\", führte Ringrose weiter aus.

Das Transitlager in Nchelenge, das ADRA für die ankommenden Flüchtlingen bereitstellt, liegt 40 Kilometer von Pweto (DRC), am Mwerusee. Dieses Lager ist die erste Aufnahmestelle für die Flüchtlinge. Hier werden die Menschen empfangen und registriert. Später sollen sie ins 160 Kilometer entfernte Lager in Kala gebracht werden. Die Überführung ist notwendig, weil internationale Verträge vorschreiben, dass Flüchtlinge mindestens 50 km von der Grenze entfernt untergebracht werden müssen. ADRA arbeitet auch mit dem niederländischen Zweig von Médecins sans Frontières (MSF) zusammen, um die Flüchtlingslager an der Grenze zwischen Kongo und Sambia mit den wichtigsten Hilfsgütern zu versorgen.   Über 20 Prozent der Flüchtlinge, die im Norden Sambias ankommen, sind Kinder ohne Begleitung von Erwachsenen und Kindersoldaten, sagte Ringrose. Nun sei ADRA, in Zusammenarbeit mit dem UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF), daran, eine Person zu suchen, die sich um diese Kinder kümmere, ihnen die nötige Zuwendung gebe und für ihre Schulung besorgt sei.

Die Regierung Sambias befürchtete, dass die Kongo-Flüchtlinge das gefürchtete Virus Ebola nach Sambia bringen könnten und entsandte in der vergangenen Woche ein medizinisches Team an den Grenzort Kaputa, wo 11\'000 Flüchtlinge aus dem Kongo leben. Hilfswerkvertreter kritisierten diese Massnahme als paranoide Reaktion. Inzwischen deuten medizinische Tests in südafrikanischen Labors darauf hin, dass es sich bei der im Nordosten Kongos ausgebrochenen Epidemie nicht um Ebola, sondern um das verwandte Marburg Virus handeln dürfte.

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