Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Haiti hat nach sieben Jahren der Planung, Mittelbeschaffung und logistischen Bemühungen ein Waisenhaus für Kinder, die ihre Eltern aufgrund des Erdbebens von 2010 verloren haben, eröffnet. Wie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR) am 15. Mai berichtete, wurde das Heim am 25. April in Diquini, nahe der Hauptstadt Port-au-Prince, eingeweiht.
„Heute ist ein Tag des Sieges“, so José Alberto Rodríguez, Präsident der Adventisten in Puerto Rico und Direktor der adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Puerto Rico bei der Einweihungsfeier. Rodríguez hatte durch Mittelbeschaffung und Koordinierungsarbeit massgeblich zur Realisierung des Waisenheims beigetragen. Er dankte anderen christlichen Organisationen und den freiwilligen Mitarbeitern von ADRA, die das Projekt unterstützten.
Haus mit Modellcharakter
Der Bau des neuen Waisenheims dauerte weniger als ein Jahr. 15 Kinder können dort untergebracht werden. Das Haus besteht aus vier Wohnräumen, zwei Badezimmern, einem Wohnzimmer, einem Esszimmer, einer Küche und einem Büro. Momentan wird das Heim von zwölf Kindern bewohnt. „Das sind die übrigen zwölf Kinder, die noch nicht adoptiert worden sind, von den 84 in diesem Gebiet, die ihre Eltern verloren haben“, so Rodríguez. Die Kinder erhielten ausserdem Kleidung, Schuhe, Schuluniformen und Schulbedarf. „Wir möchten, dass dies ein Modellprojekt für die haitianische Bevölkerung wird“, so Rodríguez weiter. Das Heim wird von Evanose Francois geleitet, einer Krankenschwester und Universitäts-Dozentin.
Adventisten in Haiti
In Haiti, dem westlichen Teil der Karibikinsel Hispaniola, deren Ostteil die Dominikanische Republik einnimmt, leben rund elf Millionen Menschen. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat dort rund 443.000 getaufte Mitglieder, die in 573 Kirchengemeinden am Samstag (Sabbat) Gottesdienst feiern.