Symbolfoto © Foto: Matthias Mueller/churchphoto.de

Jugendportal Handysektor informiert über „Sexting“

Stuttgart/Deutschland | 14.06.2017 | APD | Medien

Sexting, das Versenden von eigenen Nacktbildern, ist für viele Jugendliche nichts Ungewöhnliches. Ein Viertel der Jugendlichen in Deutschland hat laut der JIM-Studie 2015 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest im Bekanntenkreis schon einmal mitbekommen, wie jemand erotisch-aufreizende Fotos oder Filme von sich selbst per Handy oder übers Internet verschickt hat. Um Teenager über Sexting und mögliche Risiken, die daraus entstehen können, zu informieren, veröffentlicht www.handysektor.de ein Themen-Spezial einschliesslich eines Erklärvideos.

Sexting setzt sich aus den Wörtern „Sex“ und „texting“ (englisch „Nachrichten verschicken“) zusammen. Dabei erstellen Nutzer erotische Fotos oder Videoclips von sich – teilweise in Unterwäsche oder auch komplett nackt. Anschliessend werden die intimen Bilder ohne grossen Aufwand mit dem Mobiltelefon über Dienste wie WhatsApp, Snapchat oder Skype verschickt.

Gründe für Sexting sind vielseitig
In der Regel handele es sich bei Sexting nicht um die Verbreitung heimlich aufgenommener Fotos. Meist würden die Bilder bewusst beispielsweise an den festen Freund oder die Freundin versendet. Die Gründe hierfür seien vielfältig: Vom Wunsch nach Selbstbestätigung und Feedback zum eigenen Körper, sich online sexuell auszuprobieren, das Erzeugen von Interesse beim Flirten bis hin zum Liebesbeweis an den Beziehungspartner.

Problematisch dabei wären: Der Empfänger könne die Bilder ganz einfach speichern und weiterschicken. Der Absender verliere somit schnell die Kontrolle über die Verbreitung der persönlichen Aufnahmen. Sind die Bilder erst einmal in der Öffentlichkeit, könne das für die betroffene Person sehr belastend sein.

Auch wenn Jugendliche meinen, Sexting gehöre zu einer selbstbestimmten Sexualität dazu - ein sicheres Sexting gebe es nicht. Um Teenager für mögliche Risiken zu sensibilisieren berichtet das Jugendportal Handysektor im Juni in einem Themen-Spezial über Sexting. Neben Tipps zur Selbstdarstellung werden auch rechtliche Aspekte und der richtige Umgang mit speziellen Bilder-Apps (etwa Snapchat) aufgegriffen.

Die Webseite www.handysektor.de ist ein gemeinschaftliches Projekt der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) und des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs).

Projekt „Girls4Christ“ der Siebenten-Tags-Adventisten
„Aus Scham getrauen sich viele der Jugendlichen nicht darüber zu sprechen, wenn Nacktfotos von ihnen verlangt und in den Sozialen Medien verbreitet werden“, teilte Angelika Pfaller, Leiterin der Abteilung Frauen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, mit. Deshalb sei es wichtig sie stark gegenüber Fragen nach erotischen Fotos zu machen, ihnen auch ganz klar zu sagen „du darfst den Mut haben und ‚Nein’ sagen“. Die Abteilung Frauen habe dieses Problem erkannt: das Thema Sexting werde mit Mädchen im Rahmen des Projektes Girls4Christ diskutiert und sie würden über die daraus resultierenden Probleme aufgeklärt, so Pfaller.

(2480 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.