Nur noch 58,3 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland sind Mitglieder einer Kirche oder christlichen Gemeinschaft. Das sind bei 82,176 Millionen Einwohnern 47,893 Millionen Christen. Wie aus der Veröffentlichung „Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben 2017“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hervorgeht, ist die Tendenz seit Jahren rückläufig. Vor zehn Jahren (2006) bekannten sich noch 64,3 Prozent der Bevölkerung oder 53,026 Millionen Menschen zum Christentum. Die meisten Gläubigen (23,582 Millionen) gehörten am 31.12.2016 zur römisch-katholischen Kirche, gefolgt von der EKD mit 21,922 Millionen. Die Mitglieds- und Gastkirchen der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) verzeichnen 292.000 Angehörige, 1,537 Millionen Menschen bekennen sich zu den orthodoxen Kirchen, weitere christliche Kirchen haben 67.000 und die christlichen Gemeinschaften 492.000 Mitglieder.
Kaum noch Interesse am evangelischen Sonntagsgottesdienst
Zum Stichtag 31.12.2016 gehörten insgesamt 21.922.187 Menschen einer der 20 evangelischen Gliedkirchen der EKD in Deutschland an. Das sind rund 350.000 Mitglieder weniger als 2015. Die Zahl der Austritte aus der evangelischen Kirche ging im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 20.000 auf 190.000 zurück. Erstmals seit drei Jahren traten im Jahr 2016 weniger Menschen aus der evangelischen Kirche aus als Mitglieder im selben Zeitraum durch Taufe (180.000) oder Aufnahme (25.000) hinzukamen. Bei Letzteren wechselten rund 10.000 aus anderen christlichen Kirchen in eine Landeskirche. Die gegenüber dem Vorjahr rückläufige Mitgliederzahl sei wesentlich auf den demographischen Wandel in Deutschland zurückzuführen, so die EKD. Im Jahr 2016 verstarben rund 340.000 Angehörige der evangelischen Kirche. Den Sonntagsgottesdienst besuchen nur noch 3,2 Prozent der Kirchenmitglieder regelmässig. Am Karfreitag sind es 4,1 Prozent, am Erntedankfest 7,3 Prozent und an Heiligabend 36,8 Prozent.
Die Broschüre „Evangelische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben“, Ausgabe 2017, ist im Internet zu finden unter: http://archiv.ekd.de/statistik/105153.html
Auch weniger Katholiken
Auch die römisch-katholische Kirche erlitt im letzten Jahr einen Mitgliederverlust von rund 180.000 Gläubigen. Die 27 deutschen Diözesen und die Deutsche Bischofskonferenz verzeichnen in ihrer aktuellen Kirchenstatistik für das Jahr 2016 jetzt 23.581.549 Kirchenmitglieder. Wie bereits 2015 ist auch in 2016 die Zahl der Kirchenaustritte zurückgegangen. Sie liegt bei 162.093 Personen (2015: 181.925). Den Austritten und 243.323 Bestattungen standen im letzten Jahr 171.531 Taufen, 2.574 Eintritte (wovon 2.197 Protestanten waren) und 6.461 Wiederaufnahmen in die katholische Kirche gegenüber. Nur noch 10,2 Prozent der Katholiken besuchen regelmässig den Sonntagsgottesdienst.
Die Broschüre „Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2015/16“ kann im Internet heruntergeladen werden unter: http://www.dbk-shop.de/de/deutsche-bischofskonferenz/arbeitshilfen/katholische-kirche-deutschland-zahlen-fakten-2015-16-bonn-2016.html?info=25778&dl_media=24384