Korruption kein typisches Dritte-Welt-Thema sondern ein "internationales Übel"

Basel/Schweiz | 13.02.2000 | APD    | International

Als \"internationales Übel\" hat die Zeitschrift \"Eine Welt\" den Tatbestand der Korruption bezeichnet. Die jüngsten deutschen Finanzaffären hätten deutlich gemacht, dass Korruption, anders als bislang dargestellt, \"kein typisches Dritte-Welt-Thema\" sei, heisst es in der vom Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW) in Hamburg herausgegebenen Zeitschrift. Das Februar-Heft 2000 befasst sich schwerpunktmässig mit dem Thema Korruption.

In einer Länderreportage aus Nepal mit dem Titel \"Geld frisst Demokratie\" stellt \"Eine Welt\" den Journalisten Kedar Khadka vor, durch dessen Recherchen bereits eine ganze Reihe von Korruptionsfällen aufgedeckt wurden. Der Journalist enthüllt in einem vierzehntäglichen Fernsehmagazin seine aktuellen Entdeckungen. Im kleinen Himalayastaat, der zu den ärmsten Ländern Asiens zählt, tummeln sich über 14\'000 nationale und 1\'600 internationale

Hilfsorganisationen. \"Viele Projekte dienen weniger der Armutsbekämpfung als der Versorgung ihrer Mitarbeiter\", schreibt die Kathmandu Post.

Korruption sei ein \"gefährliches Schmiermittel\", heisst es in einem weiteren Beitrag. Im internationalen Geschäftsverkehr führe sie zu Wettbewerbsverzerrungen und zerstöre das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie. Sie vergrössere insbesondere in Entwicklungsländern die Kluft zwischen Arm und Reich und nehme den Menschen die Hoffnung auf eine Besserung ihrer Lebensbedingungen. Allerdings seien erste Erfolge im Kampf gegen Korruption zu verzeichnen, was in erster Linie der Arbeit der gemeinnützigen Nichtregierungs-Organisation \"Transparency International\" (TI) zu verdanken sei.

Afrikanische Länder gehören nach Einschätzung von TI zu dem korruptesten. Der weltweit anerkannte TI-Korruptionsindex zählt Indonesien, Nigeria und Kamerun zu den Schlusslichtern. Dänemark gilt heute weltweit als Land mit der geringsten Korruption.

Das Heft 1/2000 von \"Eine Welt\" erschien beim Missionshilfe Verlag, Normannenweg 17-21, D-20537 Hamburg; Fax 0049-40-254 29 87; E-Mail: demh@emw-d.de und kann dort bestellt werden (DEM 3.00 zuzüglich Versand).

 

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