Am 25. April haben Vertreter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Basel einen Solidaritätsbeitrag von 5.000 Franken der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB) für deren Sicherheitsaufwendungen übergeben. Die Gemeindeleiterin Elsbeth Schwyn und Kirchenmitglied Christian B. Schäffler der Adventgemeinde Basel überreichten den Beitrag persönlich an Rabbiner Moshe Baumel und IGB-Präsident Guy Rueff.
Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Basel hat sich schon in den 1950er-Jahren gemeinsam mit der IGB für den Schuldispens von jüdischen und adventistischen Schulkindern am Samstag (Sabbat) eingesetzt. Das Menschenrecht der Religionsfreiheit schützt verschiedene Aspekte der Religionsausübung, so auch die Versammlungsfreiheit, die durch die hohen Kosten der IGB für die Sicherheit gefährdet ist.
Angeregt durch die Aktion von Peter von Sury, Abt des Klosters Mariastein, Mitte April, hat ein Kirchenmitglied der Adventgemeinde Basel beantragt, der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB) ebenfalls einen Solidaritätsbeitrag von Fr. 5.000.- an die hohen Sicherheitskosten zu sprechen. Der Kirchenvorstand der Adventgemeinde Basel hat dem Antrag am 3. April 2018 zugestimmt und der Mitgliederversammlung am 10. April vorgelegt, die diesen einstimmig angenommen hat.
Mit diesem kleinen Zeichen wollen die Basler Adventisten der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB) ihre Solidarität ausdrücken. Gleichzeitig hoffen sie, dass bald eine Gesetzesgrundlage geschaffen wird, welche die Unterstützung des Staates für Schutzmassnahmen gefährdeter Einrichtungen ermöglicht.
Diese Solidaritätsgeste steht für die Siebenten-Tags-Adventisten im Rahmen des weltweiten Einsatzes der Freikirche für Religionsfreiheit, heisst es im Begleitschreiben an die IGB. Die älteren Mitglieder der Basler Freikirche erinnerten sich in Dankbarkeit an die gemeinsamen Bemühungen der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB) und der Adventgemeinde Basel im Jahr 1954, als es um die Erlangung des Dispenses an Samstagen für adventistische und jüdische Schulkinder ging, der auch erreicht wurde.
Solidaritätsbekundung der Evangelisch-reformierten Kirchen der Region
Am 24. April haben die Kirchenräte der Evangelisch-reformierten Kirchen der Kantone Basel-Landschaft (ERK BL) und Basel-Stadt (ERK BS) in einer Medienmitteilung ihre Solidarität mit den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern der Region zum Ausdruck gebracht und die politischen Vertreterinnen und Vertreter gebeten, entsprechend zu handeln und ihre Verantwortung wahrzunehmen. Der Kirchenrat der ERK BL leistet seinerseits einen Solidaritätsbeitrag von CHF 5000.- an die IGB; der Kirchenrat der ERK BS hat eine kantonale Kollekte zu Gunsten der IGB in der zweiten Jahreshälfte 2018 beschlossen.