Die Heilsarmee betreibt gemeinsam mit dem Zivilschutz für die Stadt Biel eine Unterkunft für an COVID-19 erkrankte Obdachlose im Pfadiheim Orpund. Das Dorf liegt rund fünf Kilometer von der Altstadt in Biel entfernt. Für Menschen ohne Obdach sei Selbstquarantäne «ein Ding der Unmöglichkeit», schreibt die Heilsarmee in der Medienmitteilung. Die Unterkunft biete aktuell Platz für 15 Obdachlose, die an COVID-19 erkrankt seien sowie für fünf Obdachlose mit Symptomen, deren Testresultat aber noch ausstehend sei.
Karin Wüthrich, Projektverantwortliche der Heilsarmee, sei es gelungen, ausreichend Personal für die Betreuung der Obdachlosen aus dem kirchlichen und sozialen Zweig der Heilsarmee zu rekrutieren.
Für Major Bjørn Marti, Korpsoffizier der Heilsarmee Biel, bestehe das Hauptanliegen in der Sicherheit der Betreuungspersonen. Als Konzeptvorlage diene ein entsprechendes Angebot der Stadt Thun. Das Konzept sei mit dem Kantonsarztamt besprochen und entsprechend den Vorgaben des BAG angepasst worden.
Psychosoziale Begleitung gehört zu den Hauptaufgaben
«Neben der Grundversorgung und Symptomüberwachung gehört eine psychosoziale Begleitung zu den Hauptaufgaben der Betreuungspersonen in dieser Struktur», so die Heilsarmee. Karin Wüthrich sei es wichtig, dass die Obdachlosen in dieser herausfordernden Zeit Sicherheit und ein fürsorgliches Umfeld erlebten.
Mahlzeiten von der Gassenküche
Die Gassenküche der Stadt Biel stelle die Mahlzeiten bereit, welche von Angehörigen des Zivilschutzes abgeholt und geliefert werden. Ohne die Unterstützung des Zivilschutzes, welcher Nachtwachen und Transporte übernehme, wäre der Betrieb in Orpund kaum möglich, so die Heilsarmee.
Nach Ostern seien die Zivilschutzangehörigen und Mitarbeitenden der Heilsarmee in den Betrieb der Struktur eingeführt worden. Dazu gehörten Informationen betreffend Schleusenbetrieb, Hygienemassnahmen, Schutzkleidung und Abläufen. Wenige Stunden nach dieser Einführung sei eine erste Person mit COVID-19-Symptomen aufgenommen und damit die Unterkunft in Orpund eröffnet worden.