Am 6. März 2021 feierte die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Comrat, Südmoldawien, die erste Übersetzung des Neuen Testaments - Yeni Baalanta - in die Sprache der gagausischen Minderheit. Das gagausische Neue Testament wurde vor 15 Jahren durch den adventistischen Übersetzer Stepan Bayraktar erstellt. Weltweit haben die Adventisten als Kirche keine eigene Bibelübersetzung herausgegeben. Adventisten verwenden die in der jeweiligen Sprache vorhandenen Bibelübersetzungen und unterstützen in vielen Ländern die nationale Bibelgesellschaft bei der Bibelverbreitung.
Das gagausische Neue Testament wurde in kyrillischer und lateinischer Schrift publiziert. Lokale adventistische Kirchenleiter feierten beim Anlass in Comrat, dass ethnische Gagausen das Neue Testament in ihrer Muttersprache lesen können und betonten die unveränderliche und wichtige Rolle von Gottes Wort. Wir glauben weiterhin, dass «alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit»
(2 Tim 3:16).
Volk und Sprache der Gagausen
Wie die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung (Euro-Asia Division ESD) im Gebiet der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) schreibt, sind die Gagausen ein Turkvolk, das hauptsächlich im Süden Moldawiens und im Südwesten der Ukraine lebt. Es gibt aber auch Gagausen, die in Bulgarien, Griechenland, Rumänien und anderen Ländern leben. Die meisten Gagausen sind orthodoxe Christen. Die Gesamtbevölkerung der modernen Gagausen wird auf etwa 250.000 Menschen geschätzt. Die gagausische Sprache gehört zu einem Zweig der Turksprachen, zu dem auch die aserbaidschanische, türkische und turkmenische Sprache gehören.
Das Turkvolk der Gagausen lebt überwiegend in der autonomen Region Gagausien im Süden Moldawiens. Moldawien liegt zwischen der Ukraine im Osten und Rumänien im Westen. In der autonomen Region Gagausien gibt es Dutzende von Gemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten mit mehr als 900 Mitgliedern.
Adventisten im Gebiet der GUS- sowie Staaten der ehemaligen Sowjetunion
Die adventistische Kirchenleitung im Gebiet der GUS- sowie Staaten der ehemaligen Sowjetunion umfasst die Länder Afghanistan, Armenien, Aserbaidschan, Belarus (Weissrussland), Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, die Republik Moldau, die Russische Föderation, Tadschikistan, die Ukraine und Usbekistan. Im Juni 2018 gab es auf dem Territorium dieser Kirchenleitung, mit einer Bevölkerung von 328 Millionen Menschen, 108.971 adventistische Christen und Christinnen, die in 1.790 Kirchgemeinden jeweils samstags den Gottesdienst feiern. Der Sitz der ESD-Kirchenleitung ist in Moskau/Russland.