Sebastian Pfeiffer, Pastoralassistent der adventistischen Kirchgemeinden in Bern und Burgdorf. © Foto: privat

Neuer Pastoralassistent für die Adventgemeinden in Bern und Burgdorf

Zürich/Schweiz | 21.04.2022 | APD | Personen

Anfang April begann Sebastian Pfeiffer (33) als Pastoralassistent der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Bezirk Bern seine Tätigkeit und damit den praktischen Teil seiner Ausbildung. Zum Bezirk Bern gehören die Gemeinden Bern und Burgdorf. Im Gebäude der Adventgemeinde Bern feiert auch eine südamerikanische Migrationsgemeinde ihre Gottesdienste. Die Gruppe Bärau im Emmental, gehört administrativ ebenso zur Adventgemeinde Bern.

Sebastian Pfeiffer arbeitet mit dem Bezirkspastor und Mentor Ivan Fernandes zusammen. Gemeinsam betreuen sie die adventistische Kirchgemeinde in Bern, mit 253 Mitgliedern, sowie die Gemeinde in Burgdorf mit 30 Mitgliedern. Bezüglich der Mitgliederzahlen ist festzuhalten, dass man bei den Adventisten durch eine Glaubenstaufe oder - sofern man sich früher bei einer anderen Kirche als Erwachsener hat taufen lassen – durch ein Glaubensbekenntnis, Kirchenmitglied werden kann. Kinder und Jugendliche adventistischer Eltern werden deshalb nicht als Mitglieder gezählt.

«Ich habe mich nach der theologischen Ausbildung nicht als hauptberuflicher Pastor, sondern als Laienglied viele Jahre in der Jugendarbeit engagiert und war Mitinitiator des jährlich stattfindenden zweiwöchigen Surfcamps, bei dem Sport und Glaube praktisch und authentisch erlebt werden können. Nun freue ich mich, dass ich mich hauptberuflich einbringen und Menschen auf diese Weise dienen kann. Ich wünsche, dass es mir gelingt, möglichst allen, denen ich begegne, die bedingungslose Annahme und Geborgenheit durch Jesus Christus zu vermitteln und dass die Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach der zweijährigen Pandemiezeit, Erfüllung findet», sagte Pfeiffer gegenüber dem APD.

Er werde in den drei adventistischen Kirchgemeinden nebst den üblichen pastoralen Tätigkeiten in der Seelsorge und beim Predigen auch individuellen Religions- oder Bibelunterricht erteilen, sagte Sebastian Pfeiffer. Im Weiteren werde er seine Arbeit vorwiegend auf die lokalen Teens und Jugendlichen fokussieren, sowie sich in der Adwaarbeit (Pfadfinder) engagieren.

Werdegang
Der gebürtige Deutsche ist in Dresden aufgewachsen und hat dort die Schule besucht. Er engagierte sich bereits früh in der adventistischen Jugendarbeit in Gottesdiensten, Veranstaltungen und Lagern. Nach der Berufsmatura, mit Schwerpunkt Wirtschaft und Technik, studierte er von 2010 bis 2014 Theologie am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen, in Oberösterreich und schloss mit einem Bachelor in Theology (B.Th.) ab. Das Seminar ist eine Bildungseinrichtung, die von den Adventisten in Österreich und der Deutschschweiz gemeinsam getragen wird. Der Wahlschweizer liess sich 2014 in Basel nieder und übernahm dort ehrenamtlich die Jugendarbeit und predigte in dieser Zeit in diversen Adventgemeinden.

Hauptberuflich war Sebastian Pfeiffer seit 2014 unter anderem im mittleren Management im Bereich E-Commerce & Supply Chain verschiedener grosser Detailhändler der Schweiz tätig. Parallel dazu begann er Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Wilhelm Büchner in Darmstadt zu studieren. Den Abschluss will er noch 2022 als Bachelor in Engineering (B.Eng.) erreichen. Dies ist auch der Grund weshalb er vorläufig mit einem Pensum von 60 Prozent als Pastoralassistent mitarbeitet. Die zweijährige Zeit als Pastoralassistent ist der praktische Teil der Ausbildung adventistischer Pastoren und Pastorinnen.

Sebastian Pfeiffer ist ledig und unternimmt gerne etwas gemeinsam mit Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen, liebt Automechanik, Musik und Volleyball.

Berufliche Perspektive adventistischer Theologen und Theologinnen
Nach positivem Abschluss der zweijährigen Zeit als Pastoralassistenten erhalten adventistische Pastoren und Pastorinnen meist einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nach weiteren zwei bis drei Jahren werden Pastoren ordiniert (ordained Minister), was in der adventistischen Kirche eine Einsegnung für eine weltweite pastorale Tätigkeit bedeutet. Pastorinnen werden segnend beauftragt (commissioned Minister), was einer vollständigen Beauftragung als Pastorin innerhalb der zuständigen regionalen Kirchenleitung (Vereinigung) entspricht. Gemäss einem Beschluss vom Dezember 2015 der Kirchenleitung in der Deutschschweiz sind gesegnete Pastorinnen ihren ordinierten Kollegen bezüglich Kompetenzen und Pflichten, mit Ausnahme minimer Differenzen, gleichgestellt. Pastorinnen können demnach Gemeinden leiten, Hochzeiten, Beerdigungen, das Abendmahl und Taufen durchführen und werden auch lohnmässig wie die ordinierten Pastoren eingestuft.

Webseiten adventistischer Kirchgemeinden und Gruppen im Bezirk Bern:
Adventgemeinde Bern: https://bern.adventisten.ch/
Adventistische Grupo Latino, Bern: https://bern.adventisten.ch/grupo-latino/
Adventgemeinde Burgdorf: https://burgdorf.adventisten.ch/

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind seit 1984 Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In sechs kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (BL/BS, GE, SH, TI, VD, ZH) sind sie Mitglieder oder haben den Gaststatus. Die Adventisten sind Mitglied im Verein «Christian Public Affairs» CPA, der 2019 von verschiedenen Kirchen und christlichen Organisationen gegründet wurde, um auf der Basis christlicher Werte die Gesellschaft und Politik in der Schweiz konstruktiv mitzugestalten. Die Adventisten in der Deutschschweiz sind auch im Beobachterstatus des Verbands Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz, «VFG - Freikirchen Schweiz».

Adventisten in der Schweiz
Eine Vorläufergemeinde der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist 1867 in Tramelan/Jura entstanden. 1883 wurden in Basel und Tramelan offiziell die ersten Adventgemeinden gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei «Vereinigungen» aufgeteilt: in die «Deutschschweizerische Vereinigung» mit Sitz in Zürich und in die «Fédération de la Suisse Romande et du Tessin» mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die nationale Kirchenleitung «Schweizer Union».

Ende Dezember 2021 lebten 4.751 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten und Adventistinnen in der Schweiz. Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat), in 57 Kirchgemeinden und zwei Gruppen. Weltweit sind knapp 22 Millionen Menschen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Mehr Informationen über die Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz:
https://www.adventisten.ch/wer-sind-wir/

Statistische Angaben zu den Adventisten weltweit (auf Englisch):
https://www.adventistarchives.org/quick-statistics-on-the-seventh-day-adventist-church

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