Symbolbild – Geflüchtete sind willkommen. © Foto: Ricardo Gomez Angel on Unsplash

Sich zum Flüchtlingssonntag auf den Alltag Geflüchteter einlassen

Zürich/Schweiz | 27.04.2022 | APD | Schweiz

Zum Flüchtlingssonntag vom 19. Juni lanciert die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA-RES) gemeinsam mit anderen Organisationen eine Kampagne, mit der sie auffordert, sich auf den Alltag Geflüchteter einzulassen. Dies könne durch eine Selbsterfahrung gemacht werden, indem man eine gewisse Zeit mit acht Franken im Tag lebe. Das sei das Tagesbudget an Nothilfe für eine Person, die einen negativen Asylentscheid erhalten habe.

UNHCR: Aktuell 84 Milliionen Menschen auf der Flucht
Die Bilder vom Krieg in der Ukraine stünden aktuell im Vordergrund, schreibt die SEA in ihrer Medienmitteilung, wenn es um Flüchtlinge gehe. Weltweit seien laut UNHCR, der UNO-Flüchtlingsorganisation, über 84 Millionen Menschen auf der Flucht. Darin seien die Geflüchteten aus der Ukraine nicht eingerechnet.

Solidarität mit Geflüchteten aus der Ukraine ist beeindruckend
«Die aktuelle Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine ist beeindruckend und verdient Anerkennung. Der Alltag in der Schweiz ist für Geflüchtete dennoch herausfordernd. Sei es wegen fehlenden Alltagstrukturen, mangelnden Kenntnissen der neuen Kultur und Sprache, der Trennung von Angehörigen, die im Herkunftsland ausharren, der Ungewissheit, wie es weitergehen könnte, und nicht zuletzt aus finanzieller Sicht», schreibt die SEA.

Für diese problematischen Lebensumstände will die SEA mit dem Flüchtlingssonntag 2022 sensibilisieren. Sie lädt gemeinsam mit der «Arbeitsgemeinschaft interkulturell» der SEA-RES vor allem die Kirchen zu verschiedenen Aktivitäten ein:

1. Den Flüchtlingsalltag selbst erleben: Tagesbudget von 8.- bis 33.- Franken
Die SEA lädt die Menschen in der Schweiz ein, nicht nur über Flüchtlinge zu sprechen, sondern selbst den Flüchtlingsalltag zu erleben. Sie schlägt dazu vor, für eine frei wählbare Zeitspanne das Alltagsbudget an eine der drei Unterstützungsrichtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe SKOS anzupassen, mit denen Flüchtlinge pro Tag über die Runden kommen müssen: Sozialhilfe (ca. Fr. 33.50), Asylsozialhilfe (ca. Fr. 23.-) oder Nothilfe (ca. Fr. 8.-) – die je nach Kanton variieren. Von dieser Selbsterfahrung könne im Gottesdienst des Flüchtlingssonntags berichtet werden.

Das so eingesparte Geld könne man Projekten zugutekommen lassen, die einerseits in Afghanistan und der Ukraine Nothilfe leisteten oder andererseits in der Schweiz Menschen mit Migrationshintergrund unterstützen und fördern.

2. Schicksale erleben, mit dem Dokumentarfilm «Gerechtigkeit auf der Flucht»
Der Dokumentarfilm «Gerechtigkeit auf der Flucht» wurde aus Aktualitätsgründen mit Bonusmaterial zu Afghanistan und der Ukraine sowie einem Vertiefungsinput erweitert und zeigt berührende Schicksale und die Alltagsrealität von Menschen auf der Flucht. Der gut 50-minütige Film kann auf Anfrage als Vorpremiere in der Kirche gezeigt werden. Online wird die Premiere am Samstag, 18. Juni 2022 um 21 Uhr auf Youtube zu sehen sein; ab dann ist der Film frei verfügbar.

Mehr zum Flüchtlingssonntag vom 19. Juni:
https://www.each.ch/veranstaltung/fluechtlingssonntag-2022/

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