Wechsel – Symbolbild. © Foto: Chris Lawton auf Unsplash

Glaubenswechsel als Herausforderung im Asylverfahren

Bern/Schweiz | 08.06.2023 | APD | Religion + Staat

Immer wieder vollziehen Menschen im Verlauf ihres Lebens einen Glaubenswechsel. Während solche Konversionsprozesse in der Schweiz durch die Glaubens- und Gewissensfreiheit geschützt sind, bringen sich damit Menschen in anderen Ländern in ernsthafte Gefahr. Wer sich mit Konversion im Zusammenhang von Asylverfahren beschäftigt, stösst unweigerlich auf komplexe Fragestellungen – ob aus Sicht der Betroffenen, der Kirchen oder des Rechtsstaats. Mit der Studie «Religiöse Konversion. Theologische und rechtsethische Überlegungen zur Konversionsprüfung im Asylverfahren» legt die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS ein Grundlagenpapier vor, das diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven vertieft nachgeht.

Verfolgung aus religiösen Gründen zähle zu den ältesten Fluchtursachen der Menschheitsgeschichte, heisst es in der EKS-Medienmitteilung. Mit den grossen Flüchtlingsströmen 2015 sei die Religion im Kontext von Flucht und Asyl auch in der Schweiz verstärkt ins öffentliche und kirchliche Bewusstsein gerückt. Kirchen und Kirchgemeinden würden Geflüchtete in vielfältiger Weise begleiten und unterstützen, in der Schweiz Fuss zu fassen. Dadurch kämen sie mit Menschen in Berührung, in deren Leben ein Religionswechsel zur Frage und unter Umständen auch zur Antwort wurde.

Was ist religiöse Konversion?
Die EKS fragt in diesem Zusammenhang: «Was verstehen wir aus christlicher und kirchlicher Sicht unter Konversion und wie begegnen wir Geflüchteten, die sich für den christlichen Glauben interessieren oder sich sogar eine Taufe wünschen? Was müssen Behörden und Gerichte bei der Beurteilung der religiösen Konversion als Fluchtursache oder nachgelagerten Asylgrund beachten?»

Mit der Studie «Religiöse Konversion. Theologische und rechtsethische Überlegungen zur Konversionsprüfung im Asylverfahren» legt die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS ein Grundlagenpapier vor, das diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven vertieft nachgeht. Laut EKS richtet sich das Dokument an ein inner- und ausserkirchliches Lesepublikum, das in seinem Alltag, seiner beruflichen und fachlichen Praxis mit dem Thema befasst ist. Zudem biete der Text Anknüpfungspunkte für das Gespräch zwischen kirchlichen und religiösen Gruppen und Organisationen einerseits und den staatlichen Behörden andererseits. Die Studie diene der EKS als Ausgangspunkt für die weitere umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema.

Zur EKS-Studie: «Religiöse Konversion. Theologische und rechtsethische Überlegungen zur Konversionsprüfung im Asylverfahren». Die Studie kann als PDF heruntergeladen werden.
https://www.evref.ch/wp-content/uploads/2023/06/EKS_Publikation_Religioese-Konversion.pdf

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