Der Dachverband Freikirchen.ch wünscht sich ein liebevolles und respektvolles Miteinander von Eltern und Kindern. Foto: © thank you for ???? from Pixabay

Freikirchen in der Schweiz setzen sich für gewaltfreie Erziehung ein

Pfäffikon, ZH/Schweiz | 23.11.2023 | APD | Freikirchen

Aufgrund einer Motion will der Bundesrat den Grundsatz der gewaltfreien Erziehung explizit im Zivilgesetzbuch (ZGB) verankern. Damit greife der Staat lenkend in die Kindererziehung ein, schreibt der Dachverband Freikirchen.ch in einer Medienmitteilung. Er begrüsst im Rahmen der Vernehmlassung «Gewaltfreie Erziehung» das Vorgehen des Bundesrates und verlangt einen Ausbau der kantonalen Beratungsstellen. Die vom Dachverband vertretenen Freikirchen nehmen schon seit längerer Zeit in Bezug auf Gewalt in der Erziehung eine klar ablehnende Haltung ein.

Dem Dachverband Freikirchen.ch sei das Thema Erziehung und die Stellungnahme in der Vernehmlassung zu «Gewaltfreie Erziehung» wichtig, so Präsident Peter Schneeberger: «Freikirchen.ch debattiert sehr unterschiedliche Fragen. Wir begrenzen uns nicht nur auf kulturelle und religiöse Fragen. Für uns ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass wir im 21. Jahrhundert in unserer Gesellschaft zu einem gelingenden Miteinander finden. Dazu möchten wir beitragen». Schneeberger weiter: «Wenn gewaltfreie Erziehung im Zivilgesetz aufgenommen wird, ist das wichtig für die Prävention und hat eine grosse Signalwirkung. Als wesentlich erachten wir, dass mit der neuen Regelung keine bestimmte Erziehungsmethode vorgeschrieben werden soll.» Der Dachverband Freikirchen.ch begrüsse, dass der Bundesrat aufgrund der internationalen Entwicklung (Kinderrechtskonvention) und den Anpassungen in der Gesetzgebung in anderen europäischen Staaten das Gebot der gewaltfreien Erziehung nun ausdrücklich im ZGB regeln will.

Genügend kantonale Beratungsstellen schaffen
Im Vordergrund der Gesetzesvorlage stehen die Prävention und die Unterstützung bei der Bewältigung von Konfliktsituationen. Schneeberger: «Wesentlich scheint uns insbesondere, dass die Kantone zur Schaffung von Beratungsstellen verpflichtet werden. Wir erachten einen Ausbau der Beratungstätigkeit für geboten, da ein wirksames Hilfsangebot niederschwellig und rasch verfügbar sein muss.» Wichtig ist dem Dachverband auch, dass die Erläuterungen nicht nur das Recht des Kindes auf eine gewaltfreie Erziehung enthalten, sondern in diesem Zusammenhang auch gewisse Pflichten des Kindes erwähnt werden: der Respekt im Umgang mit Erwachsenen, insbesondere Eltern und Lehrern.

Dachverband Freikirchen.ch
Freikirchen.ch ist der Dachverband der Freikirchen und christlicher Gemeinschaften in der Schweiz. Er ist ein nationaler Kirchenverband mit 20 freikirchlichen Bewegungen aus der Deutschschweiz, zu denen über 750 örtliche Kirchen mit ihren diakonischen Werken gehören. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz arbeitet im Beobachterstatus mit.

Zusammen mit dem Réseau évangélique suisse (RES) vertreten die Freikirchen in der Schweiz rund 1.000 Kirchen. Neben der Schweizer Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche Schweiz versteht sich der Dachverband Freikirchen.ch als dritte Kraft der christlichen Kirchen in der Schweiz und als Sprachrohr für die gemeinsamen Anliegen der Freikirchen.

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