Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) hat im vergangenen Jahr rund 322.000 Bibelausgaben in unterschiedlichen Sprachen und Übersetzungen verbreitet. Das sind rund 48.000 Exemplare weniger als im Vorjahr. Auch der Bereich Kinderbibeln verzeichnet einen Rückgang. Ein deutliches Wachstum erfuhr die moderne „Gute Nachricht Bibel“, Sachbücher und Fachliteratur im Bereich Religionspädagogik entwickelten sich stabil, heisst es in einer Pressemitteilung der DBG.
„Leider sehen wir bei den Bibelausgaben insgesamt im vergangenen Jahr einen merklichen Rückgang“, sagte Christoph Rösel, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft. Insbesondere die Lutherbibel konnte mit 80.000 Exemplaren nicht mehr an das Jubiläumsjahr 2022 (130.000 Exemplare) anknüpfen. „Neben dem allgemeinen Trend sinkender Absatzzahlen im Buchmarkt sehen wir auch das überaus erfolgreiche Vorjahr als Erklärung für den Rückgang. Besondere Rabattaktionen zum Jubiläum etwa haben dazu geführt, dass sich manche Grosskunden langfristig bevorratet haben“, so Rösel.
Mehr Nachfrage nach kommunikativen Übersetzungen
Dem entgegen stehe 2023 die Entwicklung der „Gute Nachricht Bibel“, die ihre Auflage von 31.000 wieder auf knapp 50.000 Exemplare gesteigert habe. „Das ist ein schöner Erfolg, da sich auch die „BasisBibel“ seit ihrer Einführung 2021 zunehmend etablieren konnte.“ Trotz eines leichten Rückgangs der „BasisBibel“ auf 88.000 Exemplare (2022: 98.000) hätten damit kommunikative Übersetzungen insgesamt einen Anstieg verzeichnen können. „Die Nachfrage nach Bibeln in moderner, verständlicher Sprache nahm 2023 eher zu“, so Rösel. „Das ist eine ermutigende Entwicklung!“
Zuwächse habe es auch bei Titeln im Bereich Sachbuch und Religionspädagogik mit insgesamt 11.000 Exemplaren gegenüber 8.000 Exemplaren im Vorjahr gegeben. Dagegen sei der Bereich der Kinder- und Jugendausgaben auf 134.000 zurückgegangen. Im Jahr 2022 waren es noch 164.000 Exemplare.
Wissenschaftliche Bibelausgaben in Ursprachen
Ein weiterer Schwerpunkt im Programm der Deutschen Bibelgesellschaft seien nach wie vor die wissenschaftlichen Ausgaben in den Ursprachen. Sie seien weltweit und bei allen Konfessionen die Grundlage für die theologische Wissenschaft und Bibelübersetzung. Dazu gehörten die „Biblia Hebraica Stuttgartensia“ und die „Biblia Hebraica Quinta“, das „Greek New Testament“ und das „Novum Testamentum Graece“ (Nestle-Aland). Mit 20.000 verbreiteten Exemplaren sei auch die Auflage der gedruckten wissenschaftlichen Bibelausgaben gegenüber dem Vorjahr (25.000) rückläufig gewesen.
Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine eigenständige Stiftung mit Sitz in Stuttgart. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Die Weltbibelhilfe der DBG unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Bibel. Zu den Mitgliedern der jährlich tagenden DBG-Vollversammlung gehört auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Mehr Informationen unter www.die-bibel.de.
Zur Webseite der Schweizerischen Bibelgesellschaft: https://www.die-bibel.ch/