Weltflüchtlingsflagge (World Refugee Flag). © Grafik: ADRA International

Aufruf der christlichen Kirchen und der jüdischen Gemeinschaft zum Flüchtlingssabbat und Flüchtlingssonntag

Bern/Schweiz | 23.05.2024 | APD | Menschenrechte

Die Welt wird von Krisen und Konflikten durchgeschüttelt. Das trifft besonders Kinder hart, die ihrer Zukunft beraubt werden. Jedes Kind hat das Recht, ungeachtet seiner Herkunft, Kind zu sein, sich sicher und beschützt zu wissen. Das diesjährige Motto der schweizerischen Flüchtlingshilfe zum Flüchtlingstag: «Kind sein dürfen, auch nach der Flucht. Alle Kinder haben die gleichen Rechte», setzt den Fokus auf die unschuldigsten und wehrlosesten Opfer menschlichen Unfriedens und menschlicher Gewalt, schreiben der Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund, der Schweizerische Evangelische Kirchenbund, die Schweizer Bischofskonferenz und die Christkatholische Kirche der Schweiz im gemeinsamen Aufruf zum Flüchtlingssabbat und Flüchtlingssonntag am 15. bzw. 16. Juni.

Die Welt wird von Krisen und Konflikten durchgeschüttelt. Das trifft besonders Kinder hart, die ihrer Zukunft beraubt werden. Jedes Kind hat das Recht, ungeachtet seiner Herkunft, Kind zu sein, sich sicher und beschützt zu wissen, heisst es im Aufruf.

Das diesjährige Motto der schweizerischen Flüchtlingshilfe zum Flüchtlingstag: «Kind sein dürfen, auch nach der Flucht. Alle Kinder haben die gleichen Rechte», setzt den Fokus auf die unschuldigsten und wehrlosesten Opfer menschlichen Unfriedens und menschlicher Gewalt.

Laut den Autoren des Aufrufs begegnen uns Kinder In den jüdischen und christlichen Schriften als Segen Gottes. Jesus selbst sagte in Matthäus 19,14: «Lasst die Kinder und hindert sie nicht, zu mir zu kommen! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich». Die Geschichte von Mose, der als Kind ausgesetzt und später von der Tochter des Pharaos gerettet und adoptiert wurde (2. Mose 2,1-10), zeige, dass Gott sich der Bedürftigen und Verletzlichen annimmt und dabei besonders die Kinder sieht. Sie verdienten unsere besondere Aufmerksamkeit, und zwar unabhängig von ihrem sozialen oder rechtlichen Status. «Als religiöse Gemeinschaften folgen wir diesem Beispiel und bieten Flüchtlingsfamilien und unbegleiteten Minderjährigen Unterstützung an. Der Staat ist in der Pflicht, die Rechte der Kinder auf Bildung, Gesundheitsversorgung und Sicherheit zu gewährleisten – dies gilt vor allem für diejenigen Kinder, die bei uns Zuflucht suchen. Zusammen mit zivilgesellschaftlichen Akteuren setzen wir uns dafür ein, dass sie die Liebe, Fürsorge und Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um sich entfalten zu können und sich zu gesunden, starken Mitgliedern der Gesellschaft zu entwickeln», so der Aufruf.

Die christlichen Kirchen und die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz engagierten sich aktiv in der Betreuung und Unterstützung von unbegleiteten Minderjährigen. Sie würden Unterkünfte, Bildungsprogramme, psychosoziale Unterstützung und Integrationsmassnahmen anbieten, um diesen Kindern beim Aufbau eines neuen Lebens in der Schweiz zu helfen. Unterstützung bieten sie gemäss dem Aufruf auch für bedürftige Familien in Bereichen, in denen die Hilfe vom Staat nicht ausreiche oder für die er sich nicht zuständig sehe. Die Unterstützung reiche von materieller Hilfe in Form von Lebensmittelspenden, Kleidung und Schulmaterialien bis hin zu finanzieller Unterstützung für medizinische Behandlungen oder Bildungsausgaben.

«Der Flüchtlingssabbat/Flüchtlingssonntag ist ein guter Anlass, um in unseren Gemeinden, Pfarreien und Gemeinschaften den Bedürfnissen von Flüchtlingskindern zu fragen und zu helfen, wo wir können. Wir bringen damit zum Ausdruck, dass Kinder eine Gabe des Herrn sind. Wenn wir uns dabei gegenseitig unterstützen, sind wir nicht allein. Im Gebet können wir darauf vertrauen, dass diese Kinder nicht nur überleben, sondern auch die Möglichkeit haben, in einer Umgebung aufzuwachsen, die von Mitgefühl, Hoffnung und Gerechtigkeit geprägt ist», schreiben Rita Famos, Präsidentin Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz, Bischof Dr. Felix Gmür, Präsident Schweizer Bischofskonferenz, Pfr. Daniel Konrad, Bistumsverweser Präsident Christkatholische Kirche der Schweiz, Dr. Ralph Lewin, Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund im Aufruf.

Weltflüchtlingssabbat der Adventisten
In Anlehnung an den Weltflüchtlingstag hat die Weltkirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten seit 2016 den Weltflüchtlingssabbat (World Refugee Sabbath) in den Kirchenkalender aufgenommen. Er findet meist am dritten Samstag im Juni statt. Zum Flüchtlingssabbat ruft die Freikirche ihre Mitglieder auf, über die ernste Situation nachzudenken, in der sich Flüchtlinge auf der ganzen Welt befinden und wenn möglich mit ihnen Kontakt aufzunehmen.

Gleichzeitig stellt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Info Sheets, Videos sowie anderes Material für Erwachsene und Kinder zur Gottesdienstgestaltung zur Verfügung, mit dem gut über das Thema aufgeklärt und dafür sensibilisiert werden kann.

Factsheet von ADRA International zum World Refugee Sabbath:
https://adra.org/wp-content/uploads/pdfs/wrs/WRS_Info_Sheet_2024.pdf

Kurzvideo, auf Englisch, zum Weltflüchtlingstag:
https://adra.org/worldrefugeesabbath#:~:text=Each%20year%20the%20Adventist%20community,is%20on%20June%2015%2C%202024.

Weiteres Material zum Weltflüchtlingstag auf Englisch:
https://adra.org/worldrefugeesabbath

(4504 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.