Am Welttag der Nichtregierungsorganisationen (NRO), am 27. Februar, haben bei den Hilfsorganisationen die Sorgen überwogen. Durch die Abwicklung der US-Agentur für internationale Entwicklung (United States Agency for International Development USAID) fallen viele Gelder weg.
USAID gilt als Pendant zum deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie zur Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in der Schweiz. Als eine der grössten Geberorganisationen war USAID in über 100 Ländern tätig und unterstützte Millionen von Menschen in Krisen- und Konfliktregionen. Die abrupten Kürzungen, darunter ein Stopp nahezu aller Programme und die Entlassung eines Grossteils der Mitarbeitenden, haben viele Hilfsorganisationen und Projekte in Unsicherheit gestürzt. Die adventistische Hilfsorganisation ADRA International hat bereits auf den Wegfall der staatlichen Hilfsgelder aus den USA reagiert (siehe APD-Meldung vom 13. Februar: https://apd.media/news/archiv/16603.html). ADRA Schweiz kann derzeit die Auswirkungen auf ihre Arbeit noch nicht abschätzen. ADRA Deutschland teilt mit, dass deren Projekte von den Kürzungen bislang nicht betroffen seien, da sie weitgehend unabhängig von US-amerikanischen Fördergeldern finanziert würden. „Dennoch beobachten wir die Entwicklungen mit grossen Sorgen. Nicht zuletzt, da ADRA auch ein weltweites Netzwerk ist und andere Standorte und Partner durchaus betroffen sind. Die Schliessung von USAID zeigt, wie fragil das globale humanitäre System ist und dass es mehr denn je stark auf internationale Zusammenarbeit angewiesen bleibt“, heisst es in der Pressemitteilung von ADRA Deutschland.
Appell an eine neue Bundesregierung
Auch in Deutschland habe die bisherige und noch amtierende Bundesregierung zugesagte Finanzierungen für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit nicht gesichert. Bereits seit dem Sommer letzten Jahres würden immer wieder Kürzungen im Raum stehen, obwohl humanitäre Notlagen durch Naturkatastrophen, den Klimawandel oder Kriege und Krisen weltweit zunähmen, heisst es in der Pressemitteilung. Auch die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in der Schweiz hat ihre Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit reduziert oder umverteilt.
Anlässlich des Welttags der Nichtregierungsorganisationen vom 27. Februar ruft ADRA Deutschland gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen die Regierungen weltweit und insbesondere die deutsche Bundesregierung dazu auf, zusätzliche Mittel für humanitäre Hilfe bereitzustellen und eine Führungsrolle in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit einzunehmen.
ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet, hat rund 50 Angestellte und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. Es ist Teil des weltweiten ADRA-Netzwerks, das 1956 gegründet wurde, aus 108 eigenständigen nationalen Büros besteht und weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführt. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.