Maison Mallet

Genf hat eigenes Museum der Reformation

Genf/Schweiz | 18.04.2005 | APD | Schweiz

Rund ein halbes Jahrtausend nach Ausrufung der Reformation erhielt die Calvin-Stadt Genf jetzt ein internationales Museum der Reformation. Abgesehen vom bekannten "Reformationsdenkmal" und einigen Exponaten in den Vitrinen der Universitätsbibliothek, besass Genf bisher nichts, was auf die Geschichte und Bedeutung der Reformation verwies.

Historischer Standort des neu gegründeten Musums ist ein Patrizierhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert, in der Nähe der Kathedrale Saint-Pierre. Das "Maison Mallet" wurde von Nachfahren einer Flüchtlingsfamilie erbaut und ist seit 1948 im Besitz der reformierten Kirche des Kantons Genf. Zuvor stand dort das Kloster St-Pierre, wo am 21. Mai 1536 die Reformation beschlossen wurde.

Die Besucher werden mit den Ideen grosser Reformatoren wie Martin Luther (1483-1546) und dem im 16. Jahrhundert in Genf wirkenden Johannes Calvin (1509-1564) vertraut gemacht. Zu sehen sind auch Originalstücke aus der Zeit Calvins.

Geleitet wird das Museum von der Theologin Isabelle Graesslé geleitet. Die 1959 in Strassburg geborene frühere Moderatorin der reformierten Genfer Pfarrerschaft hat mit ihren Predigten weit über die Stadt hinaus Aufmerksamkeit erregt. Eine audiovisuelle Führung durch die elf Räume des Museums wird in französischer, deutscher und englischer Sprache angeboten.

Die Ausstellung im Maison Mallet ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 10 Schweizer Franken (7 Euro).

Weitere Informationen sind im Internet erhältlich unter: www.musee-reforme.ch.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Genf bereits das internationale Reformationsdenkmal (französisch: Monument international de la Réformation) errichtet, das an die internationale Ausstrahlung der Genfer Reformation erinnert. Der Grundstein des Denkmals wurde am vierhundertsten Geburtstag von Johannes Calvin im Jahre 1909 gelegt. Vollendet wurde es 1917 und besteht als Gemeinschaftswerk mehrerer Künstler aus einer etwa 100m langen, bewusst schmucklos gehaltenen Skulpturenwand im Parc des Bastions beim Hauptgebäude der Universität Genf.

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