Bei einem Wortgottesdienst in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. im Apostolischen Palast wurde heute (28.06.) die Kurzfassung ("Kompendium") des römisch-katholischen Weltkatechismus, eine "Darlegung des Glaubens der Kirche und der katholischen Lehre", der Öffentlichkeit vorgestellt. Strukturiert ist der neue Kurzkatechismus in knapp 600 Fragen und Antworten.
Die Kurzfassung des Katechismus war von einer internationalen Kommission unter Vorsitz des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger ausgearbeitet worden; zu den Mitgliedern der Kommission zählte auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der bei der Präsentation in Rom anwesend war, berichtet die Katholische Presseagentur Kathpress.
Die Kommission war im Jahr 2003 von Papst Johannes Paul II. eingesetzt worden, um den Wünschen des Internationalen Katechetischen Kongresses von 2002 nach umfassender Verbreitung des Weltkatechismus zu entsprechen. Aufgabe der Kommission war es, eine "dialogische Kurzfassung" der Inhalte der römisch-katholischen Glaubens- und Sittenlehre zu erarbeiten, wie sie im 1992 veröffentlichten "Katechismus der Katholischen Kirche" (KKK) dargelegt worden war. "40 Jahre nach dem Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils und inmitten des 'Jahres der Eucharistie' stellt die Kurzfassung des Weltkatechismus ein wertvolles Werkzeug dar, um den Hunger nach Wahrheit zu stillen, den alle Menschen, unabhängig von Alter, Bildungsgrad und sozialer Situation, verspüren", sagte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Joaquin Navarro-Valls.
Der Vatikan anerkennt den Katechismus "als gültiges und legitimes Werkzeug im Dienst der kirchlichen Gemeinschaft" und "sichere Norm für die Lehre des [römisch-katholischen] Glaubens", wie es Papst Johannes Paul II. in der Apostolischen Konstitution "Fidei Depositum" zur Veröffentlichung des KKK im Oktober 1992 formulierte.
Der italienische "Urtext" des "Kompendiums" wird von der "Libreria Editrice Vaticana" zusammen mit dem "San Paolo"-Verlag herausgebracht. Bei den Übersetzungen in andere Sprachen sollen die verschiedenen Bischofskonferenzen "einbezogen" werden. Für die Übersetzungen zeichnet aber die vatikanische Glaubenskongregation verantwortlich. Eine deutsche Fassung soll nach Angaben von Radio Vatikan erst in den nächsten Monaten erscheinen.