Die traditionell einflussreichen Kirchen im Südseestaat Fidschi haben den Staatsstreich von Armeechef Frank Voreqe Bainimarama scharf verurteilt. Der römisch-katholische Erzbischof von Suva, Petero Mataca, rief die Bewohner des Inselstaates auf, ihre Ablehnung des Umsturzes durch Beten und Fasten zum Ausdruck zu bringen, wie die Zeitung "Fiji Times" meldete.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Kathpress hatte Erzbischof Mataca in den Monaten vor dem Staatsstreich immer wieder betont, der gewaltsame Sturz einer demokratisch gewählten Regierung sei ein schwer wiegendes Verbrechen. Der Leiter der Kirchenprovinz Suva lehnte daher vehement das Vorhaben des nun gestürzten Ministerpräsidenten Laisenia Qarase ab, die Beteiligten des Putsches des Jahres 2000 zu begnadigen.
Diese geplante Amnestie führte Armeechef Bainimarama jetzt als einen der Gründe für den neuerlichen Staatsstreich an. Die Armee hatte die Regierung am 5. Dezember wegen angeblicher Verfassungswidrigkeit einiger Gesetze gestürzt. Der Putsch stiess international auf scharfe Ablehnung. Viele Staaten kündigten an, ihre wirtschaftliche Unterstützung für Fidschi einzustellen.
Der "Rat der Kirchen in Fidschi" (FCC) sowie die "Versammlung christlicher Kirchen" (ACCF) betonten laut "Fiji Times" in einer gemeinsamen Erklärung, sie stünden zur demokratisch gewählten Regierung Qarase. Weiter heisst es: "Wir erkennen die Interimsregierung von General Bainimarama nicht an und werden sie nicht unterstützen".
Der Einfluss der Kirchen - vor allem der methodistischen Kirche - ist in dem Inselstaat in der Südsee traditionell gross.