Die Sondersynode der Altkatholischen Kirche Österreichs wählte am 17. November im dritten Wahlgang mit 40 Stimmen und zwie Enthaltungen den gebürtigen Nigerianer und Vorarlberger Pfarrer Mag. theol. Dr. phil. Johannes Ekemezie Okoro (58) zu ihrem neuen Bischof. Er wird am 1. Januar 2008 Nachfolger von Bischof Bernhard Heitz (65), der aus Altersgründen aus dem Amt scheidet.
Okoro wurde am 21. August 1949 im nigerianischen Kano geboren und ist seit 1994 österreichischer Staatsbürger. Der studierte Psychologe, Philosoph und Theologe arbeitet unter anderem als Psychotherapeut in Dornbirn. In den 90er Jahren war er im Rahmen der UNO-Einsätze auf Zypern und Syrien als Militärpfarrer tätig. Zur Altkatholischen Kirche konvertierte der vormals römisch-katholische Geistliche 1999.
"Mit dieser Wahl haben die Delegierten nicht nur ihre Weltoffenheit unter Beweis gestellt, mit der charismatischen Persönlichkeit von Pfarrer Okoro unterstreicht die altkatholische Kirche auch ihr Leitbild, in welchem sich die Kirche als eine offene, einladende und gastfreundliche Kirche präsentiert. Die Altkatholische Kirche hat damit ein lebendiges Zeichen der Integration gesetzt," heisst es in einer Glückwunschbotschaft der Kirche.
Die Altkatholiken verstehen sich als demokratische Kirche: Nicht die Bischofskonferenz macht Vorschläge, alle Gemeinden, der Synodalrat und die Geistlichenkonferenz waren aufgefordert, Kandidaten zu nennen. Zusammengesetzt ist die Synode aus zwei Drittel Laien und einem Drittel Geistlichen.
Heute zählt die Altkatholische Kirche Österreichs rund 18.000 Mitglieder. Sie erhielt 1877, nach langen Konflikten und vielen Zugeständnissen auf altkatholischer Seite, die staatliche Anerkennung auf Grund des Anerkennungsgesetzes von 1874.