An Herzversagen starb am 19. November Flora Sabatino Lewis im Alter von 93 Jahren in Boston/USA. Sie war fast vier Jahrzehnte lang die einzige Siebenten-Tags-Adventistin in Albanien. Geboren 1914 in Florenz, wuchs sie als Tochter eines Missionarsehepaars in Italien und in Asmara, der Hauptstadt des heutigen Eritrea, auf. Sie heiratete den Albaner Daniel C. Lewis. 1945 wurden sie mit ihrem inzwischen geborenen Sohn John als Missionare nach Albanien gesandt. Dort kam ihre Tochter Esther zur Welt.
Da es für Daniel C. Lewis unter dem kommunistischen Regime als Missionar keine Arbeitsmöglichkeit gab, versuchte er 1949 mit seiner Familie nach Griechenland zu fliehen. Doch an der Grenze wurden sie gefasst. Die Eltern kamen ins Gefängnis, die Kinder in zwei verschiedene Waisenheime. Der Missionar starb 1951 aufgrund seiner Glaubensüberzeugung im Gefängnis. Seine Witwe wurde aus der Haft entlassen und kam bei Verwandten ihres Mannes unter. Sie weigerte sich, ohne ihre Kinder nach Italien zurückzukehren. Nach langer, schwerer Suche fand sie ihre Kinder. Ihr Sohn starb im Alter von 24 Jahren während seines Militärdienstes. Die Tochter blieb bei ihr.
Flora Sabatino Lewis hielt an ihrem christlichen Glauben im "ersten atheistischen Land der Welt" fest. Während der letzten 15 Jahre des Kommunismus feierte sie heimlich mit Verwandten Gottesdienste in einer Privatwohnung in Korçë im Süden des Landes. 1996 wanderte sie mit ihrer Tochter Esther und deren Familie nach Boston aus.
Seit 1909 gibt es in Albanien Siebenten-Tags-Adventisten. Fast alle verliessen ihre Heimat während des Zweiten Weltkrieges und zum Beginn der kommunistischen Herrschaft. Heute zählt die dortige Freikirche 287 erwachsen getaufte Mitglieder in drei Gemeinden, die von vier Pastoren betreut werden.