Der aus Uganda stammende Rechtsgelehrte, Professor Dr. Daniel D. Ntanda Nsereko, ist zusammen mit dem Franzosen Bruno Cotte und die Japanerin Fumiko Saiga, als Richter an den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) Den Haag berufen worden. Die ugandische Regierung hatte den Siebenten-Tags-Adventisten für dieses Amt vorgeschlagen, und die Afrikanische Union unterstützte seine Nominierung.
Nsereko hat seit 1996 den Lehrstuhl für Recht an der Universität von Botswana inne. Er studierte in Dar es Salaam/Tansania, Washington, Den Haag und New York. Er war Anwalt in Kampala/Uganda sowie Dozent an Universitäten in Uganda, Kanada und Botswana. Der Jurist arbeitete auch als Berater der Abteilung für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege (Crime Prevention and Criminal Justice Branch) der Vereinten Nationen (UNO) in New York. Er hielt unter anderem Gastvorlesungen in Salzburg, Kapstadt und Den Haag. In seinen Veröffentlichungen befasste sich Nsereko mit internationalem und nationalem Strafrecht sowie mit den Menschenrechten.
Kirchlich war Nsereko bisher als Gemeindeältester und Leiter für christliche Erziehung an der adventistischen Broadhurst-Gemeinde in Gaborone (Botswana) engagiert.
Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) mit Sitz in Den Haag wurde 1998 in Rom gegründet. Sein Statut trat 2002 in Kraft, und die ersten der insgesamt 18 Richter wurden 2003 vereidigt. 105 Staaten haben das Statut des ICC ratifiziert, 37 weitere es unterzeichnet aber noch nicht ratifiziert. Der internationale Gerichtshof ist für die strafrechtliche Verfolgung der sogenannten Kernverbrechen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zuständig. Er kann sich eines Falles annehmen, wenn dieser vom UN-Sicherheitsrat überwiesen wurde oder wenn ein Staat ihm einen Fall überträgt.