Der 1. September dieses Jahres ist in dem karibischen Inselstaat Antigua und Barbuda nationaler Gebetstag und staatlicher Feiertag. Von 6 bis 8 Uhr ist Gelegenheit zum persönlichen Beten und Fasten, von 9 bis 12 Uhr finden Gottesdienste in den Kirchen statt, und ab 15 Uhr beten die Christen gemeinsam auf dem Sport- und Freizeitgelände Antigua Recreation Grounds in St. John‘s. Die Inselbevölkerung hat am 1. September einen halben Tag arbeitsfrei, um an den Gebetsgottesdiensten teilnehmen zu können. Aus diesem Grund wurde auch der Beginn des neuen Schuljahres um einen Tag verschoben.
Laut Premierminister Winston Baldwin Spencer habe das Land durch "Gottes reiche Gnade" seit 2004 einen grossen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Gleichzeitig sei die Kriminalität allgegenwärtig, denn die Schere zwischen arm und reich gehe immer weiter auseinander. Die Kirchen hätten als "ethischer und geistlicher Kompass" von Antigua und Barbuda der Regierung empfohlen, die Bevölkerung zu ernstem Gebet aufzurufen. Unter anderem hatten sich Vertreter des Christenrates von Antigua, der Vereinigten Evangelischen Gemeinschaft, der Unabhängigen Kirchen, der Baptisten und der Siebenten-Tags-Adventisten an den Regierungschef gewandt und um einen staatlichen Feiertag gebeten, damit die Menschen Gelegenheit hätten, ihre eigenen Sünden und die Verfehlungen des Landes zu bekennen und Gottes Segen zu erbitten. Das Kabinett hat am 19. August dem Anliegen zugestimmt und den 1. September zum nationalen Gebetstag erklärt.
93 Prozent der 83.000 Insulaner gehören einer christlichen Konfessionen an, von denen 45.000 Protestanten, einschliesslich 10.000 Adventisten, 21.000 Anglikaner und 7.500 Katholiken sind.