“Ich bin der festen Überzeugung, dass an diesem Ort eines der bedeutendsten Reformationsdenkmale des 21. Jahrhunderts entstehen wird”, betonte der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), bei der Grundsteinlegung für den Luthergarten in Wittenberg am 20. September. Das Projekt war vom Lutherischen Weltbund in Genf initiiert und vom DNK/LWB sowie von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) unterstützt worden.
Der Luthergarten, der auf der Andreasbreite in Wittenberg entstehen soll, wird nach Darstellung von Landschaftsarchitekt Dr. Andreas Kipar (Mailand/Duisburg) ein ovales, rund 230 Meter langes Gelände mit 500 Bäumen sein. In der Mitte werde es einen Platz in der Form der Lutherrose geben. Kirchen aus aller Welt und allen Konfessionen seien eingeladen, eine Patenschaft für einen der Bäume zu übernehmen und gleichzeitig einen Baum in ihrer Heimatgemeinde zu pflanzen, um die Patenschaft zu dokumentieren. Auf diese Weise werde ein weltweites ökumenisches Netz gespannt, so der Planer des Projekts.
In seiner Ansprache stellte Landesbischof Friedrich die Bedeutung Luthers heraus. In Wittenberg sei eine “neue Epoche im Gottes- und Weltverständnis” eingeläutet worden. Vom Luthergarten gehe die Botschaft aus, dass Christen die Bibel und mit ihr Jesus Christus in das Zentrum ihrer Verkündigung stellen und für die Glaubens- und Gewissensfreiheit der Menschen eintreten. Ebenso gehe von ihm die Botschaft von der ökumenischen Verbundenheit der christlichen Kirchen aus, die in versöhnter Verschiedenheit lebten.
Eigens zur Grundsteinlegung war auch der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Mark S. Hanson (Chicago/USA), angereist. Er hob die weltweite Ausstrahlung der Überzeugungen Martin Luthers hervor. Diese prägten bis heute die 141 Mitgliedskirchen des LWB mit über 68 Millionen Gläubigen in 79 Ländern. Durch den Luthergarten werde Wittenberg sein Renommee “als Ort von grosser historischer Bedeutung” unterstreichen. Zugleich biete sich die Gelegenheit, die Wichtigkeit der lutherischen Reformation für die heutige weltweite Gemeinschaft der Kirchen zu beleuchten.