Die australische Volkszählung, deren Ergebnisse am 29. Januar vom Australischen Amt für Statistik (ABS) in Canberra vorgestellt wurden, hat einen starken Anstieg der Zahl der Katholiken und der Religionslosen ergeben. Fast jeder fünfte (19 Prozent) der rund 20 Millionen Australier gab an, keiner Religion anzugehören. Das war der höchste Wert seit Aufnahme der Möglichkeit, in Volkszählungen "No Religion" (Keine Religion) anzugeben. Damals, 1971, gaben 6,7 Prozent an, ohne religiöses Bekenntnis zu sein.
Bei der aktuellen Zählung, die im Jahr 2006 durchgeführt wurde, ist ein deutlicher Unterschied zwischen den Generationen erkennbar. Unter den 15- bis 34-Jährigen bezeichnete sich fast jeder Vierte (23,5 Prozent) als religionslos. Dagegen gehören laut den vorliegenden Daten nur 7,9 Prozent der Australier über 65 Jahre keiner Religion an.
Seit 1911 sei die Zahl der Christen im Land deutlich zurückgegangen, hiess es: von damals rund 96 Prozent der Bevölkerung auf 64 Prozent im Jahr 2006. Gleichzeitig sei der Anteil der Katholiken im selben Zeitraum aufgrund von Einwanderung von 22 auf 26 Prozent gestiegen. Die Zahl der Anglikaner habe sich hingegen von 38 auf 19 Prozent halbiert.
Auch die Zahl von Nicht-Christen habe sich wegen der Zuwanderung von 600.000 im Jahr 1996 auf 1,1 Millionen 2006 fast verdoppelt. 91 Prozent der Nicht-Christen wurden in überseeischen Ländern (Asien, Nordafrika und Mittlerer Osten) geboren oder haben wenigstens einen aus Übersee stammenden Elternteil.
Dem Buddhismus gehören den Ergebnissen zufolge 2,1 Prozent (419.000) der Bevölkerung an, dem Islam 1,7 Prozent (340.000) und dem Hinduismus 0,7 Prozent (148.000).