Die Päpstliche Bibelkommission tritt ab 20. April zu ihrer jährlichen Vollversammlung im Vatikan zusammen. Im Mittelpunkt der inhaltlichen Arbeit steht das Thema "Inspiration und Wahrheit in der Bibel", wie der Vatikan mitteilte. Es handele sich um das erste Treffen der Kommission seit einer durchgreifenden Umbesetzung im vergangenen Jahr; dabei wurden acht der 19 Kommissionsmitglieder neu berufen.
Bereits an der XII. Ordentlichen Vollversammlung der [römisch-katholischen] Bischofssynode zum Thema "Das Wort Gottes im Leben und der Sendung der Kirche", die vom 5. bis 23. Oktober 2008 in Rom stattfand, kam dieses Thema zur Sprache und befand als Vorschlag Nummer 12 unter den für den Papst bestimmten 55 Propositiones (Vorschläge).
Die Bischofssynode schlägt darin vor, die Kongregation für die Glaubenslehre möge die Begriffe der Inspiration und Wahrheit der Bibel sowie auch ihr wechselseitiges Verhältnis genauer klären, damit die Lehre – wie sie in der "Dogmatischen Konstitution über die Göttliche Offenbarung des II. Vatikanischen Konzils" (Dei Verbum 11) - besser verstanden werde. Insbesondere sei es notwendig, die Originalität der katholischen Bibelhermeneutik auf diesem Gebiet deutlicher herauszuarbeiten.
Sekretär der Bibelkommission, die vom Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, geleitet wird, ist der deutsche Jesuit P. Klemens Stock.
Die Päpstliche Bibelkommission (lat. Pontificia Commissione Biblica) ist ein Beratergremium des Papstes für biblische Fachfragen. Sie erstellt im Auftrag des Papstes wissenschaftliche Studien und Gutachten bei Lehrbeanstandungsverfahren, hat aber als solche keinen lehramtlichen Status. Sie wurde unter Papst Leo XIII. 1902 eingesetzt und unter Paul VI. im Jahre 1971 neu geordnet.