KEK-Vollversammlung Foto: Daniel Barton and Johan Ehrning (KEK)

Abschlussbotschaft der Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen: <br> <br> "Als Christen wagen wir zu hoffen"

Lyon/Frankreich | 24.07.2009 | APD | Ökumene

"Als Christen wagen wir zu hoffen", heisst es in der Schlussbotschaft der Vollversammlung der "Konferenz Europäischer Kirchen" (KEK), die am 22. Juli in Lyon veröffentlicht wurde. Die Hoffnung gebe den Menschen Freude, Frieden, Mut und Freiheit. "Wir Christen sind zur Hoffnung auf Christus berufen, der Quelle der Liebe, der Vergebung und der Versöhnung ist", wird in der Botschaft betont. Zugleich wird die Entschlossenheit der Christen bekräftigt, sich "mit Leidenschaft" für ein geeintes und versöhntes Europa einzusetzen.

Umso mehr sei zu bedauern, dass es heute in Europa wieder "neue Trennmauern" zwischen Nationen und Religionen gebe. Im jeweils anderen müsse vielmehr das "Antlitz Gottes" gesehen werden. Es gebe aber auch Trennlinien zwischen Einheimischen und Zuwanderern, Armen und Reichen, Arbeitslosen und Arbeitenden etc.

Auch stelle die Klimaveränderung eine besondere Herausforderung für die zukünftige Arbeit der KEK dar. Hier wolle man gezielt versuchen, "auf die Politik und die Entscheidungsträger Einfluss" zu nehmen und dabei auch mit gutem Beispiel selbst vorangehen und im kirchlichen Bereich "die CO2-Emissionen reduzieren".

Im Hinblick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise wurde in Lyon die Einsicht verlangt, dass "es Zeit ist für eine neue Wirtschaftsordnung". Man müsse die Welt erinnern, dass die Wirtschaft auf "ethischer Verantwortung und Umweltverträglichkeit" zu basieren hat, heisst es in der gemeinsamen Botschaft der Repräsentanten reformatorischer, orthodoxer, anglikanischer und altkatholischer Kirchen weiter.

Die Christen seien überzeugt, dass es Hoffnung gibt, solange sie im Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit ausharren, so die Botschaft: "Es gibt Hoffnung, wenn wir jeder Form der Gewalt und des Rassismus widerstehen, wenn wir die Würde jedes Menschen verteidigen. Es gibt Hoffnung, wenn wir auf dem Imperativ der Solidarität zwischen Menschen und Völkern bestehen, wenn wir für die Bewahrung der Schöpfung kämpfen".

Die Kirchenversammlung in Lyon betonte zugleich, dass die Botschaft der Hoffnung nicht eine Sache "leerer Erklärungen" sei, sondern durch "konkrete Taten lebendigen Glaubens" ausgedrückt werden müsse.

Die KEK ist ein europäischer Zusammenschluss von 126 lutherischen, reformierten, orthodoxen, anglikanischen und altkatholischen Kirchen. Auch Methodisten und Pfingstkirchen sind vertreten. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied, kooperiert aber auf verschiedenen Ebenen, etwa über den "Rat der Europäischen Bischofskonferenzen" (CCEE). KEK und CCEE haben gemeinsam drei Europäische Ökumenische Versammlungen organisiert: in Basel (1989), Graz (1997) und Sibiu (Hermannstadt, 2007).

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