«Sexueller Gewalt begegnen»: Adventisten in Deutschland geben Arbeitshilfe heraus

Hannover/Deutschland | 09.09.2009 | APD | Gesundheit & Ethik

Mit der Handreichung "Sexueller Gewalt begegnen" informiert die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland alle 23.000 Haushalte ihrer Mitglieder über dieses sensible Thema. Denn, wie es in der Einführung von Pastor Martin Knoll (Hannover), Leiter der Adventjugend in Norddeutschland, heisst, "auch innerhalb unserer Gemeinschaft leben Menschen, die als Täter schuldig geworden sind, und Menschen, die Opfer geworden sind". Immer mehr Betroffene würden vom eigenen Erleben berichten, so Knoll, beispielsweise anlässlich der vom Religionspädagogischen Institut der Freikirche durchgeführten Sonderseminare zum Thema Missbrauch.

Die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen habe durch den freien Zugang zu Medien zugenommen, in denen Gewalt verherrlicht werde, sowie in Folge der Auflösung von Familienstrukturen. Daher seien die adventistischen Gemeinden aufgerufen, geschützte Räume zu bieten, in denen die Sexualität als Gabe und Aufgabe Gottes gelehrt und gelebt werde.

Neben Begriffserklärungen und Beschreibungen der Formen und Folgen sexueller Gewalt sowie der Vorgehensweise von Tätern stellt das 16-seitige DIN A4-Heft mögliche Szenen sexueller Gewalt dar und kommentiert sie. Abschliessend werden die juristischen Aspekte behandelt und Hinweise zum Verhalten in Gemeinden und Gruppen gegeben, durch hilfreiche Adressen, Links und Literaturhinweise, ergänzt.

Das Heft wurde an alle Adventgemeinden in Deutschland als Beilage zum Anzeigen- und Informationsblatt des adventistischen Saatkorn-Verlags, Lüneburg, "inform" (September-Ausgabe) ausgeliefert. Um diese Thematik zu verarbeiten, hat die Freikirche bereits vor einigen Jahren einen Arbeitskreis unter der Leitung von Dr. Andreas Bochmann, Dozent an der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg, einberufen.

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