Zehn Schweizer Missions- und Hilfswerke, Entwicklungs- sowie interreligiöse Organisationen haben gemeinsam zur Ablehnung der Minarett-Initiative in der Volksabstimmung vom 29. November aufgerufen. Ein Minarett-Verbot würde die weithin vorhandene Bereitschaft untergraben, "den Weg der Integration im gemeinsamen Dialog und gegenseitigen Respekt zu gehen". Die Wahrung der Freiheitsrechte, die Möglichkeit, Glaubensüberzeugungen frei auszudrücken und zu leben, sowie das Einstehen für die Rechte von Minderheiten lägen dieser Haltung zugrunde, sagten sie am 20. Oktober an einer gemeinsamen Medienkonferenz in Bern. Durch ein Minarettverbot würden muslimische Menschen gegenüber Nichtmuslimen rechtlich ungleich behandelt und somit diskriminiert, unterstreichen die zehn Hilfswerke und Organisationen. Weltweit stünden hingegen die Schweiz und ihre Missions- und Hilfswerke für die Rechte von Minderheiten ein. Eine Einschränkung der Rechte religiöser Minderheiten in der Schweiz, ihren Glauben sichtbar zu leben, wäre ein Rückenschuss für die Schweiz und die Arbeit ihrer Hilfswerke.
Neben den drei Hilfswerken HEKS, Brot für alle (BFA) und Caritas Schweiz – die den Landeskirchen nahestehen - haben die gemeinsame Stellungnahme auch die Bethlehem Mission Immensee, mission 21 (Evangelisches Missionswerk Basel), der Christlicher Friedensdienst (cfd), E-CHANGER, DM-échange et mission, sowie die interreligiöse Arbeitsgemeinschaft IRAS COTIS und das Katharina-Werk Basel mitunterzeichnet.
Die meisten Referenten äusserten sich überzeugt davon, dass Panikmache und Hetzerei gegenüber Andersgläubigen kein Ausdruck christlichen Glaubens sind. Sie plädierten für einen offenen Dialog, um zukunftsorientierte Lösungen für das Zusammenleben in Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit zu schaffen.