Der chilenische Theologe und Pfarrer Martin Junge wurde am 26. Oktober zum achten Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB) gewählt. Seine Amtszeit beträgt sieben Jahre. Mit Junge übernimmt zum ersten Mal ein lateinamerikanischer Vertreter dieses Amt.
Ursprünglich war die Wahl für den Posten des Generalsekretärs am 22. Oktober vorgesehen, doch hatte der LWB-Rat am 23. Oktober nach Entgegennahme der Vorschläge den Sondierungsausschuss gebeten, "sich nach Kräften zu bemühen, einen weiteren Kandidaten vorzuschlagen". Die heutige Wahl erfolgte durch den 49-köpfigen LWB-Rat in geschlossener Sitzung. Die Ratstagung des Lutherischen Weltbundes in Genf dauert vom 22. bis 27. Oktober 2009.
Der 48-jährige Chilene wird Nachfolger von Pfr. Dr. Ishmael Noko, der im Juni 1994 zum ersten afrikanischen LWB-Generalsekretär gewählt worden war.
Martin Junge ist seit September 2000 Gebietsreferent für Lateinamerika und die Karibik in der Weltbund-Abteilung für Mission und Entwicklung. Seit 2008 absolviert Junge am Verbandsmanagement Institut (VMI) der Universität Freiburg (Schweiz) einen Diplom-Studiengang "Verbands-/NPO-Management".
Von 1996 bis 2000 war Junge Präsident der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (ELC). Nach seiner Ordination zum Pfarrer der IELC im Jahr 1989 arbeitete er von 1989 bis 1994 sowie von 1994 bis 2000 in Gemeinden in Santiago de Chile. Von 1980 bis 1986 studierte Junge Evangelische Theologie in Göttingen (Deutschland).
Der Lutherische Weltbund (LWB), mit Sitz in Genf, ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. Er zählt heute 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,5 Millionen lutherische Christen in 79 Ländern.