Der orthodoxe Metropolit Emmanuel (Adamakis) von Frankreich ist neuer Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK). Zu Vizepräsidenten wählte der KEK-Zentralauschuss die stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau, Cordelia Kopsch, und den anglikanische Bischof Christopher Hill. Die Amtszeit der Gewählten beträgt vier Jahre und begann nach ihrer Wahl Mitte Dezember.
Der 51-jährige griechisch-orthodoxe Geistliche löst an der Spitze des kirchlichen Dachverbandes europäischer Kirchen den französischen Protestanten Jean Arnold de Clermont ab.
Metropolit Emmanuel stammt aus Kreta und ist seit 2003 Bischof. Er gehört dem Ökumenischen Patriarchat an und amtiert als deren Repräsentant bei der Europäischen Union (EU). Gleichzeitig ist er Vorsitzender der orthodoxen Bischofskonferenz in Frankreich, Mitglied des Zentralausschusses der KEK und Co-Präsident der Weltkonferenz der Religionen für den Frieden (WCRF). Als zentrale Aufgabe bezeichnete er es, West- und Osteuropa näher zusammenzuführen und das Engagement der orthodoxen Kirchen in der KEK zu stärken. Insbesondere müsse die russisch-orthodoxe Kirche wieder in die Konferenz Europäischer Kirchen integriert werden. Sie hatte ihre Mitgliedschaft im Oktober 2008 suspendiert, weil die estnische orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats nicht in die KEK aufgenommen wurde.
Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) ist ein europäischer Zusammenschluss von 126 reformatorischen, orthodoxen, anglikanischen und altkatholischen Kirchen. Auch Methodisten und Pfingstkirchen sind darin vertreten. Die KEK wurde vor 50 Jahren - 1959 - gegründet und hat ihren Sitz in Genf. In Brüssel und Strassburg unterhält sie eigene Vertretungen.