Reinhard Frieling (75) - ein geschätzter Redner © Foto: KI/Gemeinhardt

Hauptautor der „Charta Oecumenica“ wurde 75

Bensheim/Deutschland | 17.06.2011 | APD | Personen

Das Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim, ein Arbeitswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), feierte am 15. Juni mit einem Festakt den 75. Geburtstag seines ehemaligen Leiters, Professor Dr. Reinhard Frieling. Mehr als fünfzig geladene Gäste aus Kirche, Ökumene, Politik und Gesellschaft würdigten den langjährigen Direktor des Evangelischen Bundes.

Die Präsidentin des Evangelischen Bundes, Professorin Dr. Gury Schneider-Ludorff, erinnerte an Reinhard Frielings Arbeit am Konfessionskundlichen Institut von 1967 bis 1999. Als Institutsleiter habe er Generationen von ökumenisch Lernenden geprägt und massgeblichen Anteil daran gehabt, das Bensheimer Institut auch europa- und weltweit als Kompetenzzentrum zu etablieren.

In ihrem Festvortrag nahm Pastorin Antje Heider-Rottwilm (Hamburg) Bezug auf eines der massgeblichen Projekte des Jubilars. Frieling sei Mitinitiator und Hauptautor der „Charta Oecumenica“ gewesen, die 2003 von den Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) als Basis des ökumenischen Zusammenlebens unterzeichnet worden war. Heider-Rottwilm verwies auf die bleibende Wirkung des Textes. Wenn es heute den Anschein habe, „die Charta Oecumenica“ trete immer mehr in den Hintergrund, dann sei zu fragen, „ob sie in den Hintergrund getreten ist oder getreten wurde“, so die Initiatorin des Ökumenischen Netzwerkes „Die Brücke“ in der Hamburger HafenCity.

Pröpstin Karin Held betonte für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) die Achtung vor dem ökumenischen Lebenswerk Frielings. Die Verortung des Konfessionskundlichen Instituts in Südhessen habe auch den langjährigen Institutsleiter eng an die EKHN geführt. Nicht nur mit seinen Veröffentlichungen, sondern auch als Synodaler dieser Kirche „war und ist er Impulsgeber und hochgeschätzter Gesprächspartner“. Als langjähriger Synodaler der Evangelischen Kirche in Deutschland und Vorsitzender des Europa-Ausschusses der Synode habe er die konfessionskundliche Perspektive in das massgebende Handeln der Kirche eingebracht.

Für die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) würdigte Professor Dr. Viorel Ionita die Moderationsfähigkeit des Jubilars. Damit habe Frieling immer wieder ökumenische Prozesse ausgeglichen und bereichert.

Pater Dr. Gerhard Voss OSB vom Ökumenischen Institut der Benediktinerabtei Niederaltaich dankte Reinhard Frieling für die jahrzehntelange ehrliche und verlässliche ökumenische Partnerschaft. Das Konfessionskundliche Institut pflege den regelmässigen Austausch mit Partnerinstituten in Berlin, Niederaltaich/Niederbayern, Paderborn, Strassburg und Tübingen.

An die Lehrtätigkeit als Honorarprofessor an der Philipps-Universität Marburg erinnerte sein Fakultätskollege, Professor Dr. Hans-Martin Barth, Alt-Präsident des Evangelischen Bundes. Dabei bleibe besonders Frielings Hauptwerk, „Der Weg des ökumenischen Gedankens“ in Erinnerung.

(2985 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.