Am 18. Juli wurde in Portland, Oregon/USA die „PACS COW“ (PACS-Kuh) vorgestellt, ein Anhänger für Motorschlitten, der zu einem mobilen Lebensmittelwagen mit Regalen und Kühlschrank umgebaut worden war. Am Abend des Eröffnungstages konnten sich 91 bedürftige Personen gratis mit Lebensmitteln und anderen Gütern in ihrem Stadtteil eindecken, wie PACS, der adventistische Gemeinschaftsdienst in Portland, mitteilte.
Wie die britische Wochenzeitung "The Economist" schreibt, sind vierzehn Prozent der Amerikaner in einer so verzweifelten wirtschaftlichen Lage, dass sie Lebensmittelmarken der Regierung für Grundnahrungsmittel beziehen müssen. Seit der Wirtschaftskrise sei die Zahl jener, die Nahrungsmittelhilfe bräuchten von 25 auf 48 Millionen Personen gestiegen. Um die anstehende US-Budgetkrise zu bewältigen, hätten die Republikaner vorgeschlagen, das Lebensmittelmarken-Programm im Umfang von 65 Milliarden US-Dollar um 20 Prozent zu reduzieren, so der Economist.
Es kann demütigend sein, zur Deckung der Grundbedürfnisse ständig um Hilfe bitten zu müssen, teilte PACS mit. Trotzdem müssten dies Tausende in ihrer Stadt jeden Tag tun. Es ginge ihnen nicht nur um die Versorgung bedürftiger Familien mit Lebensmitteln und anderen Gütern, schreibt der Gemeinschaftsdienst, sondern auch darum, den Betroffenen wieder auf die Beine zu helfen und ihnen ein Stück ihrer Würde zurück zu geben.
Zur Vermeidung von Kosten und Zeit für umständliche Busfahrten der bedürftigen Familien zum nächstgelegenen städtischen Ausgabezentrum von Lebensmitteln, versorge die „PACS-Kuh“ die Sozialhilfeempfänger in ihrem Wohnquartier. Das Kuh-Design des Anhängers stamme sowohl von der Bezeichnung „PACS COW“, der Abkürzung des adventistischen Gemeinschaftsdienstes, als auch der Funktionsbezeichnung „Commodities on wheels“, Güter auf Rädern, so das Hilfswerk.
PACS, der adventistische Gemeinschaftsdienst in Portland, wurde 1963 gegründet und entstand aus einer Initiative engagierter adventistischer Frauen, die sich ab 1934, in den Folgejahren der grossen Depression, für Bedürftige einsetzten. PACS betreibt In Portland eine Gesundheitsklinik für Familien, ein stationäres Nahrungsmittelverteilzentrum, ein Brockenhaus und eine Abgabestelle für diverse Güter. Im Jahr 2010 wurden 632.157 Kilo Lebensmittel abgegeben und 370.636 Haushaltsartikel im PACS-Brockenhaus zu günstigen Preisen verkauft. In der Gesundheitsklinik wurden 1.284 Patienten behandelt, die keine Krankenkasse haben. PACS engagiert sich auch als Interessensvertreter und Vermittler von Bedürftigen gegenüber Immobilienfirmen und Krankenhäusern und Ärzten.