"Wir sind in Gedanken mit den Verwandten und Freunden derer, die auf der Insel Utøya und in Oslo verletzt oder getötetet worden sind“, sagte Pastor Reidar Kvinge, Präsident der Freikirche der Siebten-Tags-Adventisten in Norwegen.
Am Freitag, 22. Juli, sind mindestens 85 Jugendliche bei einem Sommerlager der Jungsozialisten von einem 32-Jährigen Norweger, der sich als Polizist verkleidet hatte, auf der Insel Utøya erschossen worden. Beim vorangegangenen Bombenanschlag im Regierungsviertel von Oslo kamen mindestens sieben Personen ums Leben. Der mutmassliche Täter wurde verhaftet und soll ein Geständnis abgelegt haben.
Die Büros der adventistischen Kirchenverwaltung und ein Gymnasium der Freikirche liegen nur wenige Kilometer von der Insel im Tyrifjord, einem Binnensee nahe der Hauptstadt, entfernt. „Obwohl wir unverletzt sind, herrscht eine starke emotionale Betroffenheit“, berichtete Pastor Tor Tjeransen, Kommunikationsdirektor der norwegischen Adventisten. „Die brutale Tragödie, welche die jungen, begeisterten Menschen in Utøya erlitten haben, darf in Norwegen nicht dazu führen, dass Hass vorherrscht“, unterstrich Pastor Kvinge, „trotzdem sind wir entsetzt über die grausame Missachtung menschlichen Lebens, die diese Handlungsweise offenbart.“
Der Bombenanschlag am Freitagnachmittag im Regierungsviertel von Oslo habe keine Schäden an der nahegelegenen adventistischen Betel Kirche an der Akersgata verursacht. Auf Anraten der Polizei wurde am Samstag, 23. Juli, kein Gottesdienstes durchgeführt, informierte der zuständige Ortspastor, Reidar Olsen. „Wir bitten unsere Mitglieder und Gemeinden, in den Gebeten jener zu gedenken, die verletzt sind, leiden oder einen Menschen verloren haben. Als Adventisten wollen wir mit anderen die Hoffnung teilen, die wir in Jesus Christus gefunden haben“, so der Osloer Pastor.
In Norwegen leben 4.621 erwachsen getaufte Adventisten in 62 Gemeinden.