Pastor Karel Nowak (59), Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit (PARL) der Euro-Afrika Division (EUD), der Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Süd- und Mitteleuropa sowie Nordafrika mit Sitz in Bern/Schweiz, ist am 19. August auf tragische Weise beim Schwimmen in der Nähe von Green Island, 27 Kilometer östlich von Cairns, Queensland/Australien, ertrunken, wie Corrado Cozzi, EUD-Kommunikationsabteilungsleiter mitteilte.
Trotz Wiederbelebungsbemühungen durch Kollegen konnte nach der Einlieferung mit einem Helikopter ins Cairns Base Hospital nur noch sein Tod festgestellt werden. Karel Nowak sollte am 13. Expertentreffen der International Religious Liberty Association (IRLA) teilnehmen, das vom 21. bis 24. August in der Juristischen Fakultät der Universität Sydney stattfindet.
"Karel Nowak hat eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Wir blicken auf ihn als einen der besten Verteidiger der Religionsfreiheit zurück", sagte in einer ersten Stellungnahme Pastor John Graz (Silver/Spring, Maryland/USA), Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit (PARL) der adventistischen Weltkirchenleitung. Der Tod Karel Nowaks sei ein schmerzlicher Verlust für alle, die auf dem Gebiet der Religionsfreiheit tätig seien, betonte Graz.
„Diese Tragödie betrifft nicht nur Karels Familie, sondern die ganze Kirche“, so Corrado Cozzi. „Wir sind traurig und sehr betroffen. In Gedanken sind wir bei Karels Familie in Prag und sprechen ihr unser Beileid aus.“
Karel Nowak wurde am 10. Dezember 1951 in Velopoli (Mähren, Tschechien) geboren. Nach einer Lehre als Spengler absolvierte er ein Theologiestudium, bei dem er ein Studienjahr in Collonges/Frankreich absolvierte und das er an der Andrews-Universität (Michigan/USA) mit einem Master of Divinity abschloss. Er war von 1974 bis 1978 als Pastor in Südmähren tätig. Von 1978 bis 1989 leitete er den Verlag der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Tschechoslowakei. 1989 bis 2004 war er Präsident der Freikirche in der Tschechischen und Slowakischen Republik. 2005 wurde er Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit (PARL) sowie für die Kommunikationsabteilung der EUD in Bern. Seit 2011 konzentrierte er sich ausschliesslich auf die Bereiche Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit.
Karel Nowak war auch Generalsekretär der Internationalen Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit (IVVFR/AIDLR), einer europäischen Nichtregierungsorganisation, in deren Auftrag er an Menschenrechtstagungen beim Europarat in Strassburg oder in Brüssel bei der Europäischen Union teilnahm. Die IVVFR/AIDLR ist vom Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) der UNO in Genf und New York anerkannt. Er vertrat die Anliegen zur Verteidigung der Religionsfreiheit beim ECOSOC und im UN-Menschenrechtsrat in Genf. Die Internationale Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit gibt jährlich in Deutsch, Französisch und Englisch das Magazin zur Religionsfreiheit, mit dem Titel „Gewissen und Freiheit“ heraus.
Karel Nowak hinterlässt seine Frau Dana, sowie drei erwachsene Töchter.