„Die Schweiz gehört leider zu den Spitzenreitern bezüglich Suizidraten, betreibt aber zu wenig Prävention“, stellt EVP-Nationalrätin Maja Ingold (ZH) fest. Mit einer am 30. September eingereichten Motion, fordere sie deshalb den Bundesrat auf, einen Aktionsplan zur Suizidprävention vorzulegen und umzusetzen. „Die Suizidprävention darf nicht länger stiefmütterlich behandelt werden“, heisst es in der Medienmitteilung der EVP. „Die beiden Hauptrisiken Depression und soziale Isolation sind erkannt. Hier muss der Bundesrat ansetzen, um die steigenden Suizidraten zu brechen“, betont Ingold.
„Der Bund unterstützt zwar die Kantone mit der Aufbereitung von Daten und Informationen“, so die EVP-Nationalrätin, „grosser Handlungsbedarf besteht aber in der breiten Aufklärung der Bevölkerung über Depression und ihre Früherkennung.“ Weiter müssten die Präventionsmassnahmen dringend dem Risiko der veränderten Lebenswelten und der Vereinsamung als Mitursache von Suiziden Rechnung tragen.
Laut der schweizerischen Suizidstatistik sei Suizid nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen von Menschen zwischen 15 und 44 Jahren. 90% aller Menschen, die Suizid begingen, litten an einer Depression oder an einer anderen psychischen Störung oder Suchterkrankung. In allen industrialisierten Ländern sei die Suizidrate bei Personen über 75 Jahren am höchsten. Da die Bevölkerung immer älter werde, steige auch die Anzahl der Suizide. Im Alter spielten die Lebensumstände eine entscheidende Rolle. Das Risiko der sozialen Isolation sei für Menschen über 75 Jahren deutlich erhöht und steige weiter an bei schlechtem Gesundheitszustand und Vereinzelung infolge des Verlustes der familiären und nachbarschaftlichen Solidarität.