Seit der Bankenkrise 2008 erlebe die Schweiz permanent Veränderungen, die nicht nur verunsicherten sondern die es auch zu nützen gelte, sagte Bundesrätin Doris Leuthard in einer kurzen Ansprache im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes zu Beginn der neuen Legislatur der Eidgenössischen Räte am 5. Dezember im Berner Münster. Sie forderte Abstand vom dominierenden Ich sowie das Gegeneinander in ein Miteinander zu verwandeln, weil nur Vertrauen echte Lösungen ermögliche.
Politiker als visionäre Realisten wünschte sich im Sinne des Predigttextes (Prophet Jesaja, Kapitel 35) in der Predigt Bischof Harald Rein, Christkatholische Kirche. Visionäre Realisten seien jene Politiker die sähen, was getan werden müsse und es auch verwirklichten.
In der ökumenischen Besinnung, die von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH) organisiert wurde, baten Mitglieder des Parlaments und der Regierung gemeinsam mit Kirchenvertretern Gott um Segen und Gelingen für ihre Aufgabe als auch um Gerechtigkeit und den daraus resultierenden Frieden.
Texte aus der Bibel und Instrumentalmusik mit Trompete und Orgel umrahmten den Gottesdienst an dem rund 150 Personen teilnahmen. Er stand unter der Leitung von Reverend Adèle Kelham, Anglikanische Kirche, Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH).
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz
Die AGCK ist die einzige national tätige ökumenische Plattform in der Schweiz mit zehn Mitgliedskirchen. Sie ist ein Verein gemäss ZGB Art. 60 und wurde am 21. Juni 1971 gegründet.
Die AGCK versammelt leitende Persönlichkeiten aus dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund SEK, der römisch-katholischen Bischofskonferenz, der Christkatholischen Kirche in der Schweiz, der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz, dem Bund Schweizer Baptistengemeinden, der Heilsarmee, dem Bund Evangelisch-lutherischer Kirchen in der Schweiz und im Fürstentum Lichtenstein, der Orthodoxen Diözese der Schweiz des ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, der serbisch-orthodoxen Kirche der Schweiz sowie der anglikanischen Kirche in der Schweiz.
Die AGCK ist assoziiertes Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf und arbeitet mit den Arbeitsgemeinschaften der Christlichen Kirchen in Europa zusammen.
Die AGCK fördert das theologischen Gespräch und die gegenseitige Information unter den Mitgliedkirchen. Sie prüft Möglichkeiten gemeinsamer Aktionen im Hinblick auf die Einheit der Christen und leistet Vernetzungsarbeit. Die AGCK vertritt gemeinsame Anliegen nach aussen und informiert die Öffentlichkeit. Sie berät die Mitgliedkirchen und vermittelt bei Meinungsverschiedenheiten. Die AGCK engagiert sich bei der Bildung und Unterstützung von regionalen und kantonalen Arbeitsgemeinschaften.