Medizinische Untersuchung eines Kleinkindes © Foto: ADRA International

Albanien: ADRA bietet 1000 Roma Familien medizinische Betreuung

Silver Spring, Maryland/USA | 15.12.2011 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Weil ihnen viele Grundrechte wie Wohnen, Arbeit, Gesundheit und Bildung nicht gewährt würden, gehörten die Roma zu den am meisten benachteiligten und diskriminierten Gemeinschaften in Europa, heisst es in einer Mitteilung der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA International. ADRA Albanien helfe deshalb schwerpunktmässig den oft übersehenen Frauen und Kindern in den Roma Gemeinschaften ausserhalb der albanischen Hauptstadt Tirana mit einer mobilen Klinik.

Laut dem Hilfswerk biete die mobile Klinik ärztliche Behandlung und gebe Medikamente ab. Kurze Gesundheitskurse sowie Gespräche mit Kindern und Angehörigen von Patienten stünden auch im Angebot. Da viele Krankheiten vermeidbar wären, werde während der Konsultation speziell auf Hygienemassnahmen hingewiesen. Zusätzlich würden auch Fragen zur Ernährung, Prävention und Familienplanung angesprochen.

Roma Mädchen beim Arztbesuch © Foto: ADRA Albanien

Die Berichte der mobilen Klinik zeigten als die häufigsten Krankheiten unter den albanischen Roma: Bluthochdruck, Darmparasiten, Infektionen der oberen Atemwege, Asthma, Infektionen der Haut, Depression / Angst, Geschwüre und Diabetes.

Die Lebensbedingungen vieler Roma Gemeinschaften lägen unter dem Standard, berichtete ADRA. Dies könne variieren von Zelten über Pappkartonunterkünfte bis hin zu provisorischen Häusern. Kinder würden oft vom Schulbesuch abgehalten, um der Familie bei der Sicherung des Einkommens zu helfen. Sie sammelten gemeinsam mit Erwachsenen Alteisen oder Kunststoffreste oder bettelten auf den Strassen. Traditionellerweise müsse das verdiente Geld dem Familienpatriarchen abgegeben werden, der es häufig für Alkohol, Tabak oder Glücksspiel ausgebe.

Sechs von zehn Roma Kindern in Albanien seien gestorben bevor sie den fünften Geburtstag erleben würden, so ADRA. Die meisten von ihnen hätten nie einen Arzt besucht. Das Hilfswerk sehe mit der mobilen Klinik eine Dringlichkeit und Notwendigkeit, die Roma Gemeinschaften medizinisch zu versorgen, sie in Präventionsfragen zu unterrichten und gleichzeitig in der Bevölkerung die Vorurteile gegenüber den Roma zu bekämpfen.

Fotos der Arbeit von ADRA Albanien unter den Roma finden sich auf Picasa: http://tinyurl.com/bodzra9

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