Adventist World Radio (AWR) löst zu Jahresbeginn sein Rundfunkstudio zur Produktion von Kurzwellensendungen in Collonges-sous-Salève Cedex/Frankreich gegenüber von Genf/Schweiz auf. Die Programme sollen künftig im AWR-Studio in Beirut/Libanon produziert werden. In Collonges wurden Radiosendungen für den nordafrikanischen Raum in Arabisch, Französisch und den Berbersprachen Kabylisch und Tachelhit sowie für die Türkei (Türkisch) und den Iran (Farsi) hergestellt.
AWR-Präsident Pastor Dowell Chow, Silver Spring, Maryland/USA, dankte Pastor Tihomir Zestic, der das Rundfunkstudio in den letzten fünf Jahren leitete, und seinem zehnköpfigen Team für die geleistete Arbeit. Er würdigte besonders, dass der Kroate während dieser Zeit seine Erfahrung beim Aufbau der neuen Radiostudios in Israel und im Libanon sowie beim Start der adventistischen Rundfunkarbeit in der Republik Moldau und in Albanien eingebracht habe.
Die Auflösung des französischen Studios sei durch eine Strukturreform innerhalb der weltweiten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten verursacht worden, welche der jährlich tagende Exekutivausschuss der adventistischen Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) im Oktober 2011 beschlossen habe, teilte Chow mit. Bisher hätten zur Euro-Afrika Abteilung der Freikirche mit Sitz in Bern auch die Adventisten in Marokko, Tunesien, Libyen, der Türkei, im Iran und in Afghanistan gehört. Die Transeuropäische Abteilung mit Sitz in St. Albans bei London habe ebenso die Mitglieder in Ägypten, im Sudan, im Libanon, in Syrien, Jordanien, im Irak, in Pakistan, in den Golfstaaten und in Israel umfasst. Die Adventisten dieser Länder seien, bis auf Afghanistan, Pakistan und den Südsudan, in einer eigenen Kirchenleitung, der „Greater Middle East Union Mission“ (Grosse Unionsmission des Mittleren Ostens) zusammengefasst worden, die direkt der Weltkirchenleitung unterstehe.
Die Strukturreform habe auch Auswirkungen auf andere AWR-Studios, so Pastor Chow. Das Radiostudio in Arua/Uganda, welches bisher Sendungen in sieben Sprachen für den Sudan produziert habe, werde nach Juba in den Südsudan verlegt. Es unterstehe dann nicht mehr der Transeuropäischen, sondern der Ost-Zentralafrikanischen Kirchenleitung mit Sitz in Nairobi/Kenia. Das Studio in Pakistan bleibe zwar in Lahore bestehen, unterstehe aber nicht mehr der Transeuropäischen, sondern der Südasien-Pazifik Abteilung mit Sitz in Silang, Cavite/Philippinen. In Afghanistan gebe es zwar kein adventistisches Rundfunkstudio, die dortigen Adventisten würden jetzt aber von der Euro-Asien Abteilung in Moskau betreut.
Adventist World Radio mit Sitz in Silver Spring, Maryland/USA, will vor allem Menschen im sogenannten „10/40 Fenster" mit dem Evangelium bekannt machen. In dem Gebiet zwischen dem 10. und 40. Breitengrad, das von Westafrika bis Ostasien reicht, sind Christen meist eine verschwindende Minderheit. Ausserdem spezialisiert sich AWR auf weitere Länder, in denen aus geografischen, politischen oder religiösen Gründen die Verkündigung der christlichen Botschaft von Mensch zu Mensch kaum möglich ist. AWR sendet zurzeit in 107 Sprachen über Kurzwelle, UKW, Mittelwelle, Satellitenradio und Internet. Viele Sendungen sind auch als Audiodateien erhältlich, die im Internet heruntergeladen werden können (Podcasts).