Poster zum Flüchtlingssabbat und Flüchtlingssonntag 2012 © Foto: Schweizerische Flüchtlingshilfe

Adventisten unterstützen Flüchtlingstag 2012

Zürich/Schweiz | 01.05.2012 | APD | Schweiz

In einem gemeinsamen Aufruf zum Flüchtlingssabbat und Flüchtlingssonntag vom 16./17. Juni haben sich die drei Landeskirchen, Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund (SEK), Schweizer Bischofskonferenz (SBK), Christkatholische Kirche der Schweiz (CKS) und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) an die Öffentlichkeit gewandt. Selten werde thematisiert, dass ein Gastgeber ohne sein Wissen „Engel“ beherbergt habe und dies mitten im Alltag, heisst es im Aufruf. Begegnungen mit Flüchtlingen könnten in dieser Art bereichernd sein. Gastfreundschaft gegenüber Asylsuchenden und Flüchtlingen werde zu oft nur als zweischneidiges Schwert dargestellt, wenn sie ausgenützt werde, so die Kirchen im Schreiben zum Flüchtlingstag.

Der Aufruf zum "Flüchtlingssabbat" wird 2012 erstmals von der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterstützt, deren Mitglieder, wie die jüdische Religionsgemeinschaft, den Samstag (Sabbat) als biblischen Ruhetag feiern. Laut Herbert Bodenmann, verantwortlich für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit, habe die adventistische Kirchenleitung in der Schweiz die Ortsgemeinden ermutigt, mit dem Material zum Flüchtlingstag 2012 der Schweizerischen Flüchtlingshilfe Aktionen zu planen. „Für uns sind Menschenrechte unteilbar“, betonte Bodenmann, „wir wollen uns nicht nur für das Menschenrecht der Religionsfreiheit einsetzen, sondern auch für das der körperlichen Unversehrtheit oder das Recht auf Freiheit, Sicherheit und auf Asyl. Es gibt das eine nicht ohne das andere.“

Im Aufruf zum Flüchtlingstag erinnern die Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Schweiz an ihre bereits 1985 gemachte Verpflichtung: „Die Achtung der Menschenwürde jeder Person, ungeachtet ihrer Rasse, Sprache, Religion, ihres Geschlechts oder ihrer sozialen Stellung gehört zu den Grundsätzen unseres Staates und unserer Kultur. Dieser Grundsatz hat sich besonders in unserem Verhalten gegenüber den Schwachen und Benachteiligten, auch gegenüber den Asylsuchenden und Flüchtlingen zu bewähren.“ (Auf Seiten der Flüchtlinge, 1985).

Flüchtlingstag 2012 – Begegnung auf Augenhöhe
Der Tag des Flüchtlings 2012 soll den Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen ein Gesicht geben, heisst es in der Mitteilung des HEKS, dem Hilfswerk der evangelischen Kirche in der Schweiz. Der Tag wolle Vorurteile gegenüber Flüchtlingen abbauen und Begegnungen auf Augenhöhe, von Mensch zu Mensch, ermöglichen.

Anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene seien nicht ohne triftigen Grund in die Schweiz gekommen, schreibt das HEKS. Menschen würden fliehen, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sähen, um sich vor Not und Krieg in Sicherheit zu bringen. Dabei müssten sie alles zurücklassen, ihre Heimat, Häuser und Familien. Der Neustart in der Schweiz berge viele Hürden. Im Heimatland erworbene Diplome und Kompetenzen würden in der Schweiz oft nicht anerkannt. Das HEKS engagiere sich deshalb besonders für die soziale Integration von Flüchtlingen und Migranten.

Vielfältiges Material zur Gestaltung des Flüchtlingssabbats oder Flüchtlingssonntags steht auf folgenden Websites als Download zur Verfügung:

HEKS:
http://www.heks.ch/de/news-service/kampagnen/fluechtlingssonntag/

Schweizerische Flüchtlingshilfe:
http://www.fluechtlingshilfe.ch/fluechtlingstage/fluechtlingstage-2012

Aufruf der Kirchen und Religionsgemeinschaften:
http://www.heks.ch/fileadmin/user_upload/domain1/1_news_and_service/pdf/Kampagnen/FlueSo2012/HEKS_Fluechtlingssonntag2012_Aufruf.pdf

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